Eltern kritisieren Zentralmatura
Die neue Reifeprüfung sollte mehr Vergleichbarkeit schaffen. "So hat man uns das verkauft", sagt Gernot Schreyer, Vorsitzender der Elternvereine an höheren Schulen. Doch dass diese Matura fair und vergleichbar war, daran haben die Eltern Zweifel.
Sie wollen jetzt erst einmal Zahlen sehen: "Wir wissen immer noch nicht, wie die Matura österreichweit ausgefallen ist", sagt Schreyer. Besonders in Mathematik soll es zum Teil desaströse Ergebnisse gegeben haben. Seine Vermutung: "Das Bildungsministerium will offensichtlich erst die Resultate der Kompensationsprüfungen abwarten, mit denen die Maturanten ihren Fleck ausbügeln konnten, um so positivere Ergebnisse liefern zu können."
Nicht vergleichbar
Auch wenn die Daten vorliegen – eine wirkliche Zentralmatura, bei der alle die gleichen Bedingungen haben, sei diese nicht, meint Schreyer: "Die Lehrer und die Klassenkonstellationen sind zu unterschiedlich." Aber nicht nur bei der Vorbereitung gebe es große Unterschiede: "Die Prüfung selbst läuft an den Schulen höchst unterschiedlich ab. An einigen werden Mathe-Lehrer für die Aufsicht in dem Fach eingeteilt, andernorts nicht. Noch mehr Manipulationsmöglichkeiten gibt es bei der mündlichen Kompensationsprüfung. So kommt es, dass an einer Schule nur einer von 18 Maturanten positiv ist und andernorts fast alle."
Interessieren würde die Elternvertreter auch, wie sich die unterschiedlichen Hilfsmittel, die die Schüler verwenden dürfen, auswirken. Schreyers Vize Susanne Schmid moniert: "Einige dürfen Aufsätze auf dem Laptop schreiben oder können in Mathe einen Laptop verwenden, andere nicht." Laut Ministerium macht das keinen Unterschied: "Die Aufgaben sind mit allen Hilfsmitteln zu lösen." Elternvertreter beruhigt das wenig. Ihr Vorschlag: "Eine teilzentrale Matura wäre fairer und hätte den Vorteil, dass Lehrer Schwerpunkte ihres Standorts berücksichtigen können."
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