E-Zigaretten und Wasserpfeifen: Ungesund bleibt ungesund

E-Zigaretten und Wasserpfeifen: Ungesund bleibt ungesund
Experten sprechen von der "Rückkehr des Rauchens in neuem Gewand".

Ob E-Zigaretten oder die "altmodische" Wasserpfeife - das Rauchen bleibt ungesund. Dies sagte jetzt Martina Pötschke-Langer vom Deutschen Krebsforschungszentrum (DKFZ/Heidelberg) bei der Jahrestagung der Österreichischen Gesellschaft für Pneumologie (ÖGP) in Graz. Das Rauchen von Wasserpfeifen als "traditionelle Gastfreundlichkeit" in gemütlicher Runde oder der Nikotinkonsum via E-Zigaretten - argumentiert dafür wird auch mit Gesundheitsargumenten. "Nichts daran ist aber wahr", meinte dazu Martina Pötschke-Langer, Leiterin der Stabsstelle Krebsprävention am Deutschen Krebsforschungszentrum (DKFZ/Heidelberg). "Es sind nur die alten Verführer in neuem Gewand".

Das sind zunächst die E-Zigaretten, führte die Expertin aus Anlass der Jahrestagung der Österreichischen Gesellschaft für Pneumologie (ÖPG) in Graz (15. bis 17. Oktober) aus. Sie hat dazu auch an einem Memorandum des DKFZ mitgearbeitet: "E-Zigaretten sind gesundheitlich bedenklich: Mit jedem Zug inhaliert der Konsument ein Chemikaliengemisch aus Propylenglykol und/oder Glyzerin, Aromen und zumeist Nikotin. Das Aerosol einiger untersuchter E-Zigaretten enthält Kanzerogene." Zwar sei ihre Menge gering, doch bei solchen Gemischen gibt es keinen Schwellenwert, unter dem Unbedenklichkeit anzunehmen ist.

Atemwegs-Irritationen

Nur ein Beispiel für die Problematik der E-Zigaretten, wie die deutsche Expertin betonte: "Die kurzfristige Exposition mit Propylenglykol-Nebel löst Atemwegs-Irritationen aus. Auch können manche der verwendeten Aromastoffe als Kontaktallergene wirken." Und dann ist da natürlich das Nikotin. "Es macht abhängig, fördert das Wachstum bestehender Tumore und steht im Verdacht, Krebs zu erzeugen. Zudem schädigt Nikotin während der Schwangerschaft das Ungeborene."

Und dann ist da auch noch das Passivrauchen, das auch bei E-Zigaretten eine Rolle spielt. Martina Pötschke-Langer: "Für den Konsum von E-Zigaretten in Innenräumen gilt: Das Aerosol belastet die Innenraumluft. E-Zigaretten geben gesundheitsgefährdende und potenziell gesundheitsgefährdende Stoffe in die Raumluft ab; dazu gehören Propylenglykol, Glycerin, Nikotin und Aromen mit allergener Wirkung wie Eugenol und Benzylalkohol sowie geringe Mengen von Kanzerogenen wie Formaldehyd, Acetaldehyd, Acrolein und gesundheitsschädliche Metalle wie Nickel." Auch Feinstaub entsteht.

Nikotinfreie "Kräuter"

Eine andere Herausforderung bedeutet die zunehmende Verbreitung des Konsums von Tabak, nikotinfreien "Kräuter"- und Fruchtmischungen, von Melasse-Gel etc. mittels Wasserpfeife. Elektrische Wasserpfeifen sind da ebenfalls en vogue - und letzten Endes ist die E-Zigarette nichts anderes als eine "Shisha to go".

"27 Prozent aller Jugendlichen in Deutschland, 30,5 Prozent der Burschen und 24,5 Prozent der Mädchen, haben schon einmal E-Inhalationsprodukte (E-Zigarette, E-Shisha; Anm.) ausprobiert. Knapp ein Drittel aller Zwölf- bis 17-Jährigen hat schon einmal eine traditionelle Wasserpfeife geraucht, Burschen häufiger als Mädchen", betonte die Expertin. Einer aktuellen Befragung (2015) in Deutschland nach liegt die Häufigkeit des Gebrauchs innerhalb des vorangegangenen Monats in dieser Altersgruppe immerhin bei zehn Prozent.

Entgegen den oft geäußerten Annahmen filtert Wasser nicht den Rauch. Das Nikotin und die Schadstoffe sind genauso wirksam wie beim sonstigen Tabakrauchen. "Man hat 82 verschiedene schädliche Substanzen im Wasserpfeifenrauch identifiziert, darunter Krebs erzeugende oder dafür im Verdacht stehende Stoffe", sagte Martina Pötschke-Langer.

Fazit: In Sachen Gesundheit verhalte sich die Wasserpfeife nicht anders als Zigaretten & Co: Herz-Kreislauferkrankungen, Lungenleiden wie COPD und Lungenkarzinome (und auch andere Krebsleiden), Schwangerschaftskomplikationen etc. drohen ihren Konsumenten.

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