Die Menschheit hatte viele Wiegen

Wie der moderne Mensch die Welt eroberte, wird heftig diskutiert.
Warum die Geburtsstätte des modernen Menschen wohl doch nicht in Botswana liegt, und was Genetiker aus der DNA herauslesen können.

Üppig und grün – der Platz muss beeindruckend gewesen sein: Wir befinden uns südöstlich des Okawango-Deltas im Nordwesten der Kalahari an einem gigantischen Gewässer doppelt so groß wie der Victoriasee. Und wir schreiben etwa 200.000 vor unserer Zeit. Hier – im Nordosten Botswanas – kam damals die Ur-Eva zur Welt. Hier soll – glaubt man australischen Forschern – die Wiege der Menschheit gestanden haben.

Etwa 70.000 Jahre lang lebten die ersten Homo sapiens sapiens in dieser Gegend, ehe sie durch klimatische Veränderungen gezwungen wurden, in andere Gebiete abzuwandern. Zunehmende Luftfeuchtigkeit hätte dafür gesorgt, dass in den trockenen Regionen im Umfeld des Sees grüne Korridore entstanden, durch die die Menschen zuerst nach Nordosten und später nach Südwesten abwandern konnten. Erst dadurch sei vor 200.000 Jahren die Ausbreitung des modernen Menschen über Afrika und die ganze Welt möglich geworden.

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