Diclofenac erhöht Risiko für einen Herzinfarkt

Blaues Bild einer nackten, sitzenden Frau, nach vorne gebeugt, Illustration von Schmerzen an den Gelenken, Rheuma. - Blue picture of a nude woman sitting crooked forward, illustration of paints on the joints, rheumatism.
Ein neuer Sicherheitshinweis der EU verunsichert Patienten, die das Schmerzmittel nutzen.

Neue Sicherheitshinweise der obersten Arzneimittelbehörde der EU (EMA) für den Wirkstoff Diclofenac sorgen für Verunsicherung bei vielen Patienten. Diclofenac gilt als effektiver Schmerz- und Entzündungshemmer und wird in Dutzenden Schmerzmitteln verwendet.

Mit den neuen Hinweisen will die Gesundheitsbehörde das Risiko kardiovaskulärer Risiken minimieren. Denn Untersuchungsergebnisse deuten darauf hin, dass gerade die Therapie mit Diclofenac das Thromboserisiko erhöht. Diese Blutgerinnsel in den Arterien können Herzinfarkte oder Schlagänfalle auslösen. Statistisch sind das drei von 1000 Menschen, die Diclofenac einnehmen, besonders, wenn es sich um Dosen von 150 mg täglich oder Dauermedikation handelt.

Die EMA-Experten betonen, dass der Nutzen des Wirkstoffs bei Weitem überwiege. Vor allem bei gesunden Menschen bestehe keine Gefahr. Dennoch sollten die Schmerzmittel nur so kurz wie möglich angewendet werden. Bei Risikopatienten, etwa mit schon vorhandenen Herzproblemen oder Menschen mit hohem Blutdruck oder Diabetes sollten eventuell andere Mittel verwendet und die bestehende Medikation überprüft werden.

Die neuen Hinweise wurden bereits Ende Juni veröffentlicht, als die Ergebnisse einer großen, von der britischen Gesundheitsbehörde initiierten Untersuchung vorlagen. In der Folge wurden die Ergebnisse an die Mitgliedsstaaten sowie die dortigen Verantwortungsträger weitergeleitet. Als erster Schritt wurden die Fach- und Gebrauchsinformationen für Ärzte sowie die Beipackzettel für Patienten überarbeitet.

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