Darum machen uns Temperaturschwankungen zu schaffen
Der menschliche Körper ist zwar ein Meister der Regulationen und Anpassungen. Wenn aber etwa allzu heftige Temperaturschwankungen auftreten, kann das vor allem sensiblen Menschen oder jenen mit Vorerkrankungen (etwa Kreislaufprobleme) durchaus zu schaffen machen. Der Grund ist, dass sich das Hormon- und Nervensystem auf die veränderten Bedingungen einstellt. Rund 2,5 Millionen Österreicher beklagen in Umfragen immer wieder, Wetterumschwünge zu spüren. Am häufigsten werden Kopfschmerzen, Abgeschlagenheit oder Müdigkeit genannt.
Auch wenn diese Beschwerden als Einbildung oder psychosomatisch abtun: Experten wie Umweltmediziner Univ,-Prof. Hans-Peter Hutter kennen das Phänomen aus ihrer täglichen Praxis. "Wetterfaktoren haben definitiv einen Einfluss auf das Wohlbefinden." Die Beschwerden können die Folgen einer Fehlregulation des Körpers sein. Der Körper stelle sich auf Klimaveränderungen schlechter ein, diese äußern sich in einer Art von Überreaktion.
Welcher Mechanismus genau dafür verantwortlich ist, darüber sind sich Wissenschaftler nicht klar: Temperatur, Luftfeuchtigkeit oder wie rasch ein Wetterwechsel eintritt, zählen zu den Faktoren. "Wir kennen bisher nur den Ursprung und die Symptomatik", sagt Hutter.
Was hilft
Ein Mitgrund für verstärkte Wetterfühligkeit könnte im modernen Lebenswandel liegen: Wir halten uns zu häufig in geschlossenen Räumen auf. „Der moderne Mensch hat verlernt, sich an Umweltbedingungen und äußere Reize anzupassen – und dadurch auch das vegetative Nervensystem, sich zu adaptieren. Das manifestiert sich dann am schwächsten Glied des Organismus“, erklärt der Physiologe Univ.-Prof. Wolfgang Marktl.
Experten empfehlen daher, auch bei schlechtem Wetter ins Freie zu gehen, um den Kreislauf anzukurbeln und dem Körper die Anpassung zu erleichtern. Diesen Effekt kann man zuhause mit Kneipp-Kuren oder Wechselduschen (kalt-warm) unterstützen. Ebenso unterstützt ein geregelter Tagesablauf mit ausreichend Schlaf den Körper.
In der Traditionellen Medizin (TCM) werden Beschwerden wie Wetterfühligkeit als Blockaden im Energiefluss gesehen. Daher sind viele Therapien auf Ausgleich ausgerichtet. Das heißt: Ist die körpereigene Regulation gestört, wird diese unterstützt, indem der Energiefluss mittels Akupunktur oder Akupressur wieder in Gang gebracht wird.
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