Brunnenkresse ist das gesündeste Gemüse

Eisen, Jod, Kalzium, Folsäure, viele Vitamine: Brunnenkresse hat eine sehr hohe Dichte an vielen Nährstoffen
Eine neue Liste sorgt für Überraschungen - und hat auch ihre Schwächen.

Welche Obst- und Gemüsesorten können am stärksten das Risiko für chronische Krankheiten senken? Brokkoli? Äpfel? Grapefruits? Weit gefehlt, zumindest, wenn es nach einer neuen Liste geht, die jetzt von US-Forschern der William Peterson University in New Jersey im Fachjournal Preventing Chronic Disease präsentiert wurde. Basis für die Reihung war der Gehalt von 17 verschiedenen Inhaltsstoffen (Kalium, Kalzium, Eisen, Riboflavin, Niacin, Thiamin; Folat, Zink, Eiweiß, Ballaststoffe sowie die Vitamine A, B6, B12, C, D, E und K). Dann ermittelten die Forscher, wie viel von der täglich empfohlenen Menge dieser Stoffe man mit einer bestimmten Menge des Lebensmittels zu sich nimmt, wie hoch die "Dichte" der Nährstoffe ist. Die Liste von 41 "Powerhouse fruits and vegetables" ("Kraftpaketfrüchte und -gemüse") wird mit dem Maximalwert von 100 Punkten von der Brunnenkresse angeführt.

Brunnenkresse ist das gesündeste Gemüse

Brunnenkresse…
Brunnenkresse ist das gesündeste Gemüse

Chinakohl…
Brunnenkresse ist das gesündeste Gemüse

Mangold…
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beetroot isolated on white background Bildnummer:…
Brunnenkresse ist das gesündeste Gemüse

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Brunnenkresse ist das gesündeste Gemüse

Chicoreeernte in Hartheim
Brunnenkresse ist das gesündeste Gemüse

Brunnenkresse ist das gesündeste Gemüse

Parsley on a white background.
Brunnenkresse ist das gesündeste Gemüse

Römersalat…
Brunnenkresse ist das gesündeste Gemüse

Markstammkohl

Weiters unter den ersten zehn:

- Chinakohl (91,99 Punkte)

- Mangold (89,3 Punkte)

- Die grünen Blätter von Roten Rüben (87,08 Punkte)

- Spinat (86,43 Punkte)

- Chicoree (73,36 Punkte)

- Blattsalat (70,73 Punkte)

- Petersilie (65,59 Punkte)

- Romanasalat (auch Römersalat, Kochsalat, 63,48 Punkte)

- Markstammkohl (Varietät des Gemüsekohls, 62,49 Punkte).

Das bestgereihte Obst ist auf Platz 28 die Zitrone, gefolgt von der Erdbeere (Platz 30) und der Orange (33).

Vier Lebensmittel, die ursprünglich ebenfalls indie Liste der "Power-Sorten" aufgenommen werden sollten (Äpfel, Bananen, Mais, Erdäpfel), entsprachen nicht den Studienkriterien, ihre Nährstoffdichte (Nährstoffgehalt pro 100 Kilokalorien) war zu gering und lag unter 10 Prozent der täglich empfohlenen Aufnahmemenge. Aber auch Himbeeren, Heidelbeeren, Cranberries, Mandarinen, Knoblauch und Zwiebeln entsprachen nicht allen Anforderungen - und wurden von der Liste gestrichen.

Nicht unumstritten

Doch hier zeigt sich auch die Problematik dieser Studie: "Die Auswertung basierte ausschließlich auf den Nährstoffen", sagte Studienautorin Jennifer Di Noia zur Washington Post. Die sogenannten sekundären Pflanzeninhaltsstoffe wie beispielsweise Carotinoide, Glukosinolate und Polyphenole wurden nicht berücksichtigt. Der Grund: Es gebe keine einheitlichen Daten dazu und es fehle auch an Wissen darüber, wie hoch die täglich empfohlene Aufnahmemenge sein soll, so die Autorin.

Aber gerade auch diese Substanzen haben sehr wichtige gesundheitsfördernde Effekte. Carotinoide wirken teils krebshemmend, eine hohe Carotinoidaufnahme über die Nahrung kann das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen senken, heißt es etwa auf dem Informationsportal des Gesundheitsministeriums. Glukosinolate, die für den typischen Geruch von Kohlarten und Senf verantwortlich sind, wirken krebshemmend und gegen Bakterien. Polyphenole kommen in den Randschichten von Obst, Gemüse und Vollkorngetreide vor. Sie wirken krebs- und entzündungshemmend.

Wären diese Effekte auch miteinbezogen worden, dann wären auch nicht etwa Äpfel oder Heidelbeeren aus dem Ranking herausgefallen.

Ganz sicher wird diese neue Liste nichts an den bisherigen Empfehlungen von Ernährungswissenchaftern ändern, wenn möglich mindestens drei Mal am Tag Gemüse und zwei Mal am Tag Obst zu essen - und das mit einer möglichst großen Vielfalt an verschiedenen Sorten.

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