Birkenpollen: Heuer noch höhere Belastung

Birkenpollen: Heuer noch höhere Belastung
Die Pollensaison startet zwar später, schwächer als im Vorjahr wird sie aber nicht ausfallen – im Gegenteil.

Die Pollensaison startet aufgrund der Kältewelle heuer zwar verspätet. Aber die Erwartung vieler Allergiker, dass sie den Pollenflug auch milder ausfallen lässt, wird sich nicht erfüllen, sagte Mittwoch der Aerobiologie Uwe E. Berger, Leiter des Österreichischen Pollenwarndienstes. Im Gegenteil: "Die Belastung der Pollensaison 2011 dürfte heuer sogar noch übertroffen werden."

Zwar unterliegt die Birkenpollensaison einem Zyklus: Einer starken Saison folgt im Jahr darauf eine schwächere. "Heuer wird diese biologische Regel aller Voraussicht nach durchbrochen. Durch die hohe Anzahl an Birkenkätzchen, die letzten Sommer gebildet wurden, ist heuer wieder ein starker Pollenflug zu erwarten", betont Berger. Deshalb sind die Prognosen für heuer regional deutlich höher als für das Vorjahr. Abhängig vom Wetter sind erste Belastungen Ende März / Anfang April zu erwarten.

Durchschnittlich vergehen sechs bis neun Jahre bis zur fachgerechten Diagnose und Behandlung einer Allergie, sagt Prim. Waltraud Emminger, ärztliche Leiterin des Allergie-Ambulatoriums Rennweg. Zwei Drittel der Allergiker gehen erst dann zum Arzt, wenn ihre Beschwerden unerträglich werden. "Fast 40 Prozent aller Heuschnupfen-Patienten entwickeln im Laufe ihrer Allergikerkarriere allergisches Asthma." Und je länger eine Allergie unbehandelt bleibt, desto größer ist das Risiko, dass noch weitere Allergien hinzukommen. Emminger: "Eine Allergie ist damit kein lästiger Schnupfen, sondern ein ernst zu nehmender, chronischer Entzündungsprozess, der frühzeitig gestoppt werden muss."

Birkenpollen: Heuer noch höhere Belastung

Eine neue App warnt Allergiker

Ab 26. 3. ist die Birke in Klagenfurt blühbereit, in Wien (Innere Stadt) ist es der 28. 3.: Diese Prognose findet sich auf der neu gestalteten Homepage des Österreichischen Pollenwarndienstes www.pollenwarndienst.at . Sie ist nur eines von vielen Angeboten dieses Services der HNO-Klinik im Wiener AKH, der Allergiker bereits seit 1976 über Pollenflug und Belastungsintensität informiert. Neu ist auch die Pollen-App für iPhone und Androidhandys, die kostenlos heruntergeladen werden kann. Ein Online-Tagebuch (www.pollentagebuch.at) lässt auf einen Blick Zusammenhänge zwischen den Beschwerden und dem Pollengehalt in der Luft erkennen.

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