Beeren: Kleine Kraftpakete, große Wirkung
Sommerzeit ist Beerenzeit. Die Früchte enthalten viele wertvolle und gesunde Stoffe. Ernährungsexperten empfehlen eine Handvoll täglich in den Speiseplan einzubauen. "Durch das Zusammenspiel der unterschiedlichen Inhaltsstoffe ergänzen sich diese optimal im Organismus", sagt die Ernährungswissenschaftlerin Birgit Wild, Leiterin des Lehrgangs für Angewandte Ernährungswissenschaften an der Privat-Universität Hall in Tirol. Die Konzentration der bioaktiven Substanzen ist auch deshalb so hoch, weil sich viele davon in der Schale befinden - und Beeren naturgemäß nicht geschält werden.
Am herausragendsten ist wohl der antioxidative Effekt aller Sorten. Sie enthalten viele sekundäre Pflanzeninhaltsstoffe, die die Pflanze zu ihrem eigenen Schutz produziert und wirken auch beim Menschen gegen freien Radikale, die die Zellen schädigen können. Dazu zählen Vitamine, etwa Vitamin C und Vitamin E. "Diese sind für den Zellschutz wichtig. Es gibt klare Hinweise, dass Beeren eine Schutzfunktion vor Krebserkrankungen haben." Vor allem dürfte dafür die entzündungshemmende Wirkung auf die Zellen verantwortlich sein. Allein 100 Gramm Ribisel enthalten 180 mg Vitamin C (Tagesbedarf: 100 mg).
Farbstoffe
Anteil an der positiven Wirkung haben auch die in Beeren enthaltenen roten und blauen Farbstoffe (Anthocyane). Auffällig ist außerdem der hohe Pektin-Anteil in Beeren. Wild: "Das ist ein natürlicher Ballaststoff, der noch im Darm Giftstoffe aufsaugt."
Wer in der Natur Beeren klaubt, sollte "nichts unter Kniehöhe" oder am Wegrand sammeln, empfehlen Experten. So schütze man sich vor tierischen Verunreinigungen. Bleibt noch die Angst vor dem Fuchsbandwurm. Dessen Eier können durch Ausscheidungen von Waldtieren auf Beeren landen, so in den menschlichen Körper gelangen und sich zu organzerstörenden Larven entwickeln. Das Infektionsrisiko wird durch gründliches Waschen der Früchte vermieden.
Dirndl: Drei Mal mehr Vitamin C als Zitrone
Hildegard von Bingen empfahl die Kornelkirsche (Gelber Hartriegel) gegen Gicht, die Volksmedizin kennt sie als Mittel gegen Durchfall. Heute weiß man, dass die süß-säuerlichen Früchte drei Mal mehr Vitamin C als Zitronen enthalten.
Im Pielachtal, NÖ, wo die Sträucher seit Jahrhunderten beheimatet sind, nennt man die roten Beeren "Dirndl". Vor einigen Jahren hat man sie wiederentdeckt. "Die Konsumenten schätzen, dass es ausschließlich Wildfrüchte sind", sagt Manuela Grasmann. Sie stellt 40 verschiedene Produkte her, die im Webshop (www.dirndl-haus.at) oder in Wien bei Haas & Haas (www.haas-haas.at) erhältlich sind.
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