Barbie-Klon: Aussehen wie eine Puppe
Sie ist das meistverkaufte Spielzeug der Welt, Millionen Kinder wuchsen mit ihr auf. Kaum zu glauben, dass die Barbie heute, am 9. März, ihren 55. Geburtstag feiert. Die berühmte Puppe ist aber nicht nur ein Spielzeugklassiker, sondern hat das Schönheitsideal der vergangenen Jahrzehnte maßgeblich geprägt: Ihre riesigen Augen, blonden Haare und die extrem schlanke Figur weckten den Wunsch zahlreicher Mädchen, wie die Plastikschönheit auszusehen. "Früher waren Puppen pausbäckig – Barbie war eine Revolution und änderte nicht nur das Ideal der Mädchen, sondern über die männliche Version Ken auch das der Männer", sagt Walther Jungwirth, Schönheitschirurg und Präsident der Österreichischen Gesellschaft für Plastische, Ästhetische und Rekonstruktive Chirurgie.
Vorbild
Weltweit würden Schönheitsköniginnen mehr der Barbiepuppe als irgendeinem anderen Vorbild ähneln. Und auch bei Männern sei der Wunsch nach einer kleinen Nase und einem Waschbrettbauch durch Ken mitbestimmt, meint Jungwirth. Besonders in den USA wird dem Ideal nachgeeifert, nicht selten entstehen Kunstfiguren. Wie Valeria Lukjanowa – die 27-jährige Ukrainerin gleicht Barbie bis aufs Haar. Mehrere 100.000 Euro soll sie investiert haben, um ihren Körper dem Idol anzugleichen. Sie selbst bestreitet Schönheitsoperationen – bis auf eine Brustvergrößerung. Natürlich sieht sie aber nicht aus – ganz wie ihr Vorbild: Auch Barbies Proportionen sind nicht "echt". Wissenschaftler übertrugen ihre Maße auf eine reale Frau und kamen zu dem Schluss, dass Barbie nicht lebensfähig wäre. Sie könnte nicht richtig atmen, hätte eine Fußfehlstellung, Bandscheibenschäden und wäre unfruchtbar.
"Barbie-Syndrom"
Dem starken Wunsch, auszusehen wie die Puppe, liegt meist eine psychische Störung zugrunde, in der Psychiatrie spricht man sogar vom "Barbie-Syndrom". "Wenn sich Menschen wie Lukjanowa im Spiegel betrachten, haben sie die Bilder der Barbie-Puppe vor Augen und sehen nur die Abweichungen ihres Körpers vom Ideal", sagt Barbara Kadi, Fachärztin für Psychiatrie und Psychotherapeutische Medizin an der MedUni Wien. Dieses Phänomen beschränke sich nicht auf die Barbie allein – über verschiedene Kulturen und Zeiten hinweg hätten Menschen immer wieder Idealen nachgeeifert. Wer überzeugt ist, so sein zu wollen, dem würde auch Psychotherapie nicht viel bringen, so Kadi.
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