Bälle statt Boden: Zehntausende Golfbälle vor Kaliforniens Küste

Ein neugieriger Seehund begegnet Tauchern, als sie Golfbälle in den Gewässern vor der Küste Nordkaliforniens einsammeln.
Giftige Chemikalien in den Sportutensilien können ins Meer gelangen und Meerestieren schaden.

Eine junge Taucherin hat vor der Küste Kaliforniens zehntausende Golfbälle auf dem Meeresgrund entdeckt. Die Teenagerin namens Alex Weber habe ihn 2017 kontaktiert, nachdem sie beim Tauchen vor dem Ort Carmel-by-the-Sea gemeinsam mit ihrem Vater und einem Freund unzählige Golfbälle auf dem Meeresboden gesehen hatte, berichtete der Meeresbiologe Matthew Savoca von der Stanford University.

Mehr als zehntausend der Kunststoffkugeln hatten die drei Taucher da schon aus dem Wasser geholt - die meisten nahezu intakt, andere abgerieben und zerfallen.

Savoca tat sich mit den Tauchern zusammen. Gemeinsam holten sie insgesamt mehr als 50.000 Golfbälle aus dem Meer, die zusammen etwa so viel wiegen wie ein Pick-up-Truck. Die Ergebnisse veröffentlichte das Team nun im Fachmagazin Marine Pollution Bulletin.

Gefahr durch giftige Chemikalien

Die Bälle stammen von den zahlreichen Golfplätzen an der Küste Kaliforniens. Im Meer sinken sie sofort auf den Grund. Über die Zeit werden sie an Steinen zerrieben oder lösen sich auf. Giftige Chemikalien darin können ins Meer gelangen und von Meerestieren aufgenommen werden, heißt es in der Studie. Aus den rund 50.000 gesammelten Golfbällen seien wahrscheinlich rund 28 Kilogramm synthetische Stoffe ins Meer gelangt, vermutet Forscher Savoca.

Sammel-Projekte

Das Ausmaß der weltweiten Verschmutzung von Meeren durch Golfbälle sei noch unklar, betont er. Am besten sei es auf jeden Fall, wenn diese so schnell wie möglich wieder herausgeholt würden. Gemeinsam mit seinem Taucher-Team kontaktierte der Forscher die Betreiber von Plätzen um Carmel-by-the-Sea sowie Naturschutzorganisationen, die sich jetzt zusammen dafür einsetzen wollen, fehlgeschlagene Kunststoffkugeln regelmäßig aus dem Meer zu holen.

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