Angaben auf Sonnencremen verwirren viele Konsumenten

Sonnenschutz: Viele Konsumenten wissen nicht, was genau die Angaben auf den Packungen bedeuten und sind ob der Vielfalt der Zeichen oft verwirrt.
Laut britischer Studie weiß jeder Vierte nicht, was der Sonnenschutzfaktor bedeutet.

Die Angaben auf Sonnenschutzmitteln verwirren die Konsumenten – davor warnt jetzt die Königliche Pharmazeutische Gesellschaft in Großbritannien. 25 Prozent von 2000 Befragten hatten überhaupt keine Ahnung, was Angaben wie "Lichtschutzfaktor" bedeuten. Mehr als die Hälfte glaubte, der Lichtschutzfaktor schütze vor dem gesamten Spektrum der UV-Strahlung – tatsächlich deckt er aber nur den UVB-Schutz ab und nicht auch den vor der langwelligeren UVA-Strahlung.

Viele Unklarheiten

"Wir benötigen eine klarere Form der Kennzeichnung", forderte Prof. Jayne Lawrence, leitender Wissenschafter der Royal Pharmaceutical Society. Auch in Österreich ist der Wissensstand schlecht: Rund zwei Drittel kennen die UVA- und UVB-Symbole auf Sonnenschutzprodukten nicht, ergab eine Studie der Branchenplattform "Kosmetik transparent". "Hier müssen wir die Aufklärung noch verbessern", so Branchensprecher Gerhard Gribl. Die Angaben auf den Packungen sind EU-weit einheitlich geregelt.

Der sogenannte Sonnenschutzfaktor (gleichbedeutend mit der Bezeichnung "Lichtschutzfaktor") bezieht sich ausschließlich auf die UVB-Strahlung. Und auch ein sehr hoher Faktor bedeutet keinen 100-prozentigen Schutz: Deshalb darf auch der Begriff "Sunblocker" für den Schutzfaktor 50+ nicht mehr verwendet werden.

Kleine Dose

Achten sollte man auch auf das Symbol mit der kleinen Dose: Die darin angegebene Zahl benennt die Monate, die das Produkt nach dem Öffnen noch haltbar ist. "Hier gibt es nicht nur das Risiko einer mikrobiellen Kontamination, die zu einer Hautirritation führen kann", sagt Gribl: Filtersubstanzen können abgebaut werden, das kann den Schutzfaktor verringern.

Unterschätzt

Unterschätzt werde oft die Intensität der ultravioletten Strahlung am Wasser und in der Höhe: "Pro 1000 Höhenmeter steigt die UV-Intensität um zehn bis zwölf Prozent", betont Gribl. Und selbst in eine Wassertiefe von 50 Zentimeter dringen noch 60 Prozent der UVB-Strahlung. Entgegen der landläufigen Annahme ist man auch im Auto vor einem Sonnenbrand nicht geschützt: 70 Prozent der UVA- und zehn Prozent der UVB-Strahlung dringen durch das Autoglas hindurch.

Angaben auf Sonnencremen verwirren viele Konsumenten

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