Als Seeschlangen durch die Sahara schwammen

Einst lebten riesige Tiere in der Sahara.
Vor 50 bis 100 Millionen Jahren war 40 Prozent der Region mit Wasser bedeckt. Die Artenvielfalt war spektakulär.

Die Sahara ist die größte heiße Wüste der Welt - Geröll, Steine, Sand soweit das Auge reicht. Vor 50 bis 100 Millionen Jahren sah es hier anders aus: In einer bunten Unterwasserwelt tummelten sich Seeschlangen, Fische und Krokodile.Das schreiben Wissenschaftler um Maureen O'Leary im Bulletin of the American Museum of Natural History.

Trans-Sahara-Seeweg

Geologische und fossile Zeitzeugen zeigen, dass in Afrika einst ein Trans-Sahara-Seeweg existierte, ein durchgängiger Wasserweg zwischen dem Tethys-Meer im Norden und dem sich öffnenden Atlantik im Süden. Er war bis zu 50 Meter tief, bedeckte eine Fläche von 3000 Quadratkilometern. Tatsächlich befinden sich 40 Prozent des Landes unter Wasser.

Die Region ähnelte eher einem karibischen Inselparadies als der Wüstenei von heute, schreiben die Paläontologen. An den Küsten wuchsen Mangroven, Muschelbänke waren dicht besiedelt, hier schwammen Schildkröten und Haie, es tummelten sich einige der größten Welse und Seeschlangen, die bislang in der Erdgeschichte bekannt wurden. Die Artenvielfalt war "spektakulär" - eventuell ein "Zentrum für Gigantismus"

Gefahren

„Ich war von der Qualität und Vielfalt der Meeresfossilien erstaunt wir in der Sahara-Wüste gefunden“, sagte Studie Co-Autor Leif Tapanila, Professor für Geowissenschaften an der Idaho State University. "Nur wenige Paläontologen hatten in der Region gearbeitet, da sie abgelegen und bei Temperaturen von 125 Grad Fahrenheit sengend war." Seit einigen Jahren mussten die Forschungsarbeiten gänzlich eingestellt werden. Die Region, in der noch viele naturwissenschaftliche Schätze vermutet werden, entwickelte sich immer mehr zu einem gefährlichen Konfliktgebiet.

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