Zweite Großpleite einer innovativen Entsorgungsfirma

Zweite Großpleite einer innovativen Entsorgungsfirma
Das gegenständliche Insolvenzverfahren wurde über Antrag eines Gläubigers eröffnet, da der Sanierungsplan nicht erfüllt wurde.

Dieses Unternehmen sammelt Speisereste von Restaurants, Spitälern, Schulen und diversen Betriebsküchen ein und entsorgt sie über eine Schwestergesellschaft, die eine Biogasanlage betreibt. Doch der Entsorgungsbetrieb, die Bernard Betriebs GmbH, ist nun innerhalb von etwas mehr als einem Jahr zum zweiten Mal in die Insolvenz geschlittert. Das bestätigen die Gläubigerschutzverbände Creditreform und AKV dem KURIER. Auch die Schwestergesellschaft AC Biogas eins GmbH ist insolvent.

Bereits am 3. August 2018 war über das Unternehmen mit Sitz in Hagenbrunn ein Sanierungsverfahren am Landesgericht Korneuburg eröffnet worden. Ursprünglich wurden die Passiva mit 1,241 Millionen Euro beziffert, davon entfielen 432.000 Euro auf Lieferanten, 285.000 Euro auf Löhne und Gehälter, 210.000 Euro auf Darlehen, 210.000 Euro auf die Finanz und 104.000 Euro auf Gebietskrankenkasse Niederösterreich. Nicht enthalten darin waren nachrangige Forderungen (1,5 Millionen Euro) der Gesellschafter und verbundenen Firmen.

Als Pleite-Ursachen wurden Forderungsausfälle, defekte Fahrzeuge und eine hohe Fluktuation von Mitarbeitern ins Feld geführt. Mitte November 2018 haben die Gläubiger dann den Sanierungsplan angenommen. Das Verfahren wurde aufgehoben.

Der Sanierungsplan

„Die Insolvenzgläubiger erhalten 24 Prozent ihrer Forderung, zahlbar wie folgt: sechs Prozent Barquote fällig binnen 14 Tagen nach rechtskräftiger Bestätigung des Sanierungsplans, weitere jeweils sechs Prozent binnen acht, 16, 24 Monaten ab Annahme, nicht jedoch vor rechtskräftiger Insolvenzaufhebung“, teilte das Gericht damals mit. Das Ende der Zahlungsfrist sollte am 14. Dezember 2020 erfolgen. Schon vor der Insolvenzeröffnung soll das Personalproblem gelöst worden sein.

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Screenshot/Homepage

Altforderungen leben auf

Offenbar ist dem Unternehmen, das pro Monat mehr als 100.000 Euro umsetzen und rund 15 Prozent Gewinn schreiben wollte, zum zweiten Mal das Geld ausgegangen. Die näheren Umstände sind derzeit noch nicht bekannt.Das gegenständliche Insolvenzverfahren wurde über Antrag eines Gläubigers eröffnet, da der Sanierungsplan nicht erfüllt wurde“, weiß man dazu vom AKV. „Bisher wurde noch kein Antrag auf Sanierung eingebracht. Ob ein solcher geplant ist, kann im Moment noch nicht gesagt werden und wird im Zuge des Verfahrens geklärt.“

Die Altforderungen leben durch das neue Verfahren wieder auf.

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Das Insolvenzedikt

Das Firmennetz

Das Unternehmen gehört zu 51 Prozent der Bernard Beteiligungs GmbH und 49 Prozent gehören Geschäftsführer Michael Bernard. Über die Schwestergesellschaft AC Biogas Ein GmbH wurde bereits am 30. Juli 2019 ein Sanierungsverfahren eröffnet.

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