Zulieferstreit betrifft 28.000 VW-Mitarbeiter

Zulieferstreit betrifft 28.000 VW-Mitarbeiter
In sechs deutschen Werken ist die Fertigung von Golf und Passat eingestellt.

Der Streit mit zwei Zulieferern zieht bei VW immer weitere Kreise. Inzwischen sind bereits 28.000 Mitarbeiter in sechs deutschen Werken betroffen. Die Fertigung von Golf- und Passat-Modellen ruht wegen fehlender Teile. Die beiden Lieferanten Car Trim und ES Automobilguss hatten die Lieferung von Bauteilen bis zumindest 29. August eingestellt. Hintergrund ist ein Rechtsstreit mit dem slowenischen Firmenkonsortium Prevent, zu dem die beiden Lieferanten gehören. Dieses streitet mit VW über die Zahlung eines früheren Auftrags.

"Da die weitere Entwicklung nicht absehbar ist, hat Volkswagen Flexibilisierungsmaßnahmen bis hin zur Kurzarbeit vorbereitet", teilte der Konzern heute, Montag, mit. Der Betriebsrat sieht die Schuld bei den beiden Zulieferern. Laut der Deutschen Presse-Agentur treffen Vertreter der Zulieferer und des Autobauers am frühen Montagnachmittag in Wolfsburg auf neutralem Boden zusammen, um weiter einen Ausweg zu suchen.

Der Streit belastet womöglich auch die deutsche Konjunktur. "Es kann durchaus sein, dass im dritten Quartal 0,1 oder 0,2 Prozentpunkte Wachstum fehlen", sagte der Chefvolkswirt der Nordea Bank, Holger Sandte.

Für Kunden, die auf ein Neufahrzeug warten, kann es laut VW zu Verzögerungen bei der Auslieferung kommen.

Daimler

Neben Volkswagen streitet auch der Autobauer Daimler mit dem Zulieferer Prevent vor Gericht. Vor dem Landgericht Braunschweig wolle der Lieferant 40 Mio. Euro Schadenersatz erstreiten, sagte ein Sprecher des Gerichts am Montag. Prevent sehe demnach Verträge von Daimler als nicht erfüllt und nicht wirksam beendet an. Lieferschwierigkeiten gibt es bei Daimler aber nicht.

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