Zuckerknappheit beschert Agrana Rekord

Die Agrana stellt in Tulln und Leopoldsdorf den "Wiener Zucker" her.
Der österreichische Konzern bleibt bei Umsatz und Gewinn auf Rekordkurs.

"Ergebnisseitig liegt die Latte sehr hoch, da haben wir sicher zu kämpfen, um an das Vorjahr heranzukommen." Johann Marihart, Chef des börsenotierten Zucker- Stärke- und Fruchtkonzerns Agrana, ist mit der Prognose für das laufende Geschäftsjahr 2012/’13 (28. Februar) betont vorsichtig. Beim Umsatz werde es dank leichter Volumenzuwächse und Preissteigerungen einen "moderaten Anstieg" geben. Das Nettoergebnis – das 2011/’12 auf den Rekord von 155,7 Millionen Euro in die Höhe schnellte (siehe Bericht darunter) – werde aber "aus heutiger Sicht leicht unter dem Vorjahr" liegen. Hauptziel sei, so Marihart, das operative Konzernergebnis zu stabilisieren.

Ein Teil des Umsatzzuwachses soll aus Firmenkäufen kommen. Konkret hat Agrana Interesse an zwei serbischen Tochterunternehmen der staatlichen griechischen Hellenic Sugar. Da es sich dabei aber um eine Privatisierung handle, werde der Verkaufsprozess, so Marihart, "durch die politische Situation in Griechenland etwas behindert".

Investitionen

Wachsen will die Agrana auch durch Investitionen in bestehende Anlagen. So wird heuer das Investitionsvolumen auf rund 140 Millionen Euro erhöht. Größte Einzelinvestition ist mit rund 50 Millionen der Bau einer Weizenstärkefabrik am niederösterreichischen Standort Pischelsdorf, an dem unter anderem auch Biosprit für die Beimischung zu Benzin (Stichwort E10) produziert wird.

Im abgelaufenen Jahr profitierte der Konzern im Zuckersegment von höheren Mengen, vor allem aber von steigenden Preisen. Zum guten operativen Ergebnis hätten aber auch Kostensenkungen und die gute Qualität der Zuckerrüben beigetragen. Von einer stärkeren Nachfrage profitierte auch die Stärkesparte. Etwas durchwachsen war die Entwicklung des Frucht-Segments, durch geringere Ernten bei Obst und Beeren stiegen die Rohstoffpreise. Außerdem stagnierte der Markt in Europa.

Agrana: Dividende steigt kräftig

Gewinnsprung Der börsenotierte Konzern steigerte den Umsatz um 19 Prozent auf knapp 2,6 Milliarden Euro. Das operative Ergebnis (Ebit) schnellte um 80,7 Prozent auf 232 Mio. €, das Konzernergebnis um 78,8 Prozent auf 155,7 Mio. € in die Höhe. Die Aktionäre erhalten mit 3,60 Euro je Aktie um 50 Prozent mehr Dividende als 2010/’11.

Drei Sparten Größte Sparte ist der Bereich Fruchtzubereitung mit 929 Mio. € Umsatz, mit Zucker werden 884,4 Millionen umgesetzt, mit Stärke 764,3 Millionen. Agrana beschäftigt weltweit 7982 Mitarbeiter.

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