Zehetners letzte große Genugtuung

APA14011132-2 - 05082013 - WIEN - ÖSTERREICH: ZU APA-TEXT WI - Immofinanz-Chef Eduard Zehetner während einer PK mit dem Titel "Immofinanz Group - Ergebnisse Geschäftsjahr 2012/13" am Montag, 5. August 2013, in Wien. APA-FOTO: ROLAND SCHLAGER
Die CA Immo scheiterte bei der geplanten Übernahme von Immofinanz klar.

Eduard Zehetner, der in zwei Wochen den Chefsessel der Immofinanz in Richtung Pension verlassen wird, konnte seine Freude bei der außerordentlichen Hauptversammlung am Freitag nicht verbergen: "Die Immofinanz-Aktionäre haben in unglaublicher Ein- und Weitsicht die CA Immo abgelehnt", sagte er zur Eröffnung der HV.

Nur 1,5 Prozent anstatt der erhofften 15 Prozent Aktien der Immofinanz hat die CA Immo zum Preis von 2,80 Euro je Aktie offeriert bekommen. Die geplante Übernahme der Immofinanz ist damit gescheitert. Zusammen mit ihrem Großaktionär, der russischen O1, hält die CA Immo nun rund sechs Prozent an der Immofinanz. Einen neuen Versuch kann die Immo-Gruppe nicht so rasch starten. Denn laut Übernahmegesetz ist sie nun zwölf Monate gesperrt.

Für Zehetner ist der Übernahmeplan der CA Immo "ein wunderbares Fallbeispiel dafür, wie man mit möglichst wenig Geld und ohne eine Kontrollprämie an die Aktionäre zu zahlen, das Sagen in einer Gesellschaft erreichen kann". Die CA Immo hätte nämlich nur 15 Prozent an der Immofinanz gebraucht, um in den Hauptversammlungen eine Mehrheit der Stimmen zu erlangen. Denn im Durchschnitt liege die Präsenz bei der Hauptversammlung bei 30 Prozent. "Es ist allerdings nicht auszuschließen, dass so ein Versuch wieder passiert", sagte Zehetner und versuchte so die Aktionäre für die Abwehrmaßnahmen, die er zur Beschlussfassung vorlegte, zu begeistern.

Hürden erhöht

Das gelang ihm auch: 71,9 Prozent stimmten für die Herabsetzung der Übernahmeschwelle von 30 auf 15 Prozent. Wenn künftig ein Investor die Immofinanz kaufen will, muss er schon bei Erlangen von 15 Prozent an dem Unternehmen ein Übernahmeangebot für die gesamte Immofinanz legen.

Abgelehnt haben die Aktionäre in der HV, dass Aufsichtsräte künftig nur mit 75 Prozent Mehrheit abgewählt werden können. Zu den derzeit vier Aufsichtsräten wurden in der HV zwei neue ernannt: Horst Populorum (42), der dem Einflussbereich der Familie Fries, die 6,5 Prozent an Immofinanz hält, zuzurechnen ist. Und Wolfgang Schischek (71), Ex-Chef der KBA Mödling.

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