Yahoo: Weniger Umsatz, mehr Gewinn

Yahoo: Weniger Umsatz, mehr Gewinn
Marissa Mayer ist seit einem Jahr Chefin bei Yahoo. Der große Erfolg lässt noch auf sich warten.

Ein Jahr nach ihrer Übernahme des Chefpostens bei Yahoo ist es Marissa Mayer noch nicht gelungen, den Internetpionier wieder auf einen klaren Wachstumskurs zu bringen. Der gegen die wachsende Übermacht von Rivalen wie Google und Facebook kämpfende Konzern kappte am Dienstag seine Umsatzprognose für 2013, nachdem die Erlöse im zweiten Quartal leicht zurückgingen. Vor allem Einbußen im wichtigen Geschäft mit Display-Anzeigen und niedrigere Werbepreise machten Yahoo zu schaffen.

Konzernchefin Mayer (Bild) zeigte sich dennoch am Dienstag am Firmensitz im kalifornischen Sunnyvale zufrieden: "Yahoos Leistung im zweiten Quartal ermutigt mich." Denn sie konnte gleichzeitig die Kosten deutlich senken, so dass am Ende der Gewinn um 46 Prozent auf 331 Millionen Dollar stieg.

Mayer lockerte die Bindungen zu Partner-Websites. Diese sorgen für einen zusätzlichen Strom an Nutzern, verlangen dafür aber auch einen Anteil an den erzielten Werbeeinnahmen. Die sogenannten Traffic Acquisition Costs (TAC) herausgerechnet, war der Umsatz beinahe stabil. Überdies musste Yahoo weniger Geld für den Firmenumbau aufwenden. Dagegen stiegen die Ausgaben für neue Produkte.

Die ehemalige Google-Managerin ist angetreten, um Yahoo wieder zu einer Größe im Internetgeschäft zu machen. Sie kaufte seit Beginn ihrer Amtszeit 17 Unternehmen hinzu. Die Blog-Plattform Tumblr war mit 1,1 Milliarden Dollar die teuerste Übernahme.

Aktie verlor

Im laufenden Jahr rechnet Yahoo nun mit einem Umsatz von 4,45 bis 4,55 Milliarden Dollar. Bisher war das Unternehmen von 4,5 bis 4,6 Milliarden Dollar ausgegangen. Im zweiten Quartal ging der Nettoumsatz auf 1,071 Milliarden Dollar zurück nach 1,081 Milliarden Dollar vor einem Jahr. Das lag im Rahmen der Erwartungen von Analysten. Der bereinigte Gewinn von 35 Cent je Aktie fiel fünf Cent höher aus als im Vorjahreszeitraum und traf genau das Niveau der Markterwartungen.

Die Yahoo-Aktie büßte nachbörslich zunächst mehr als zwei Prozent an Wert ein. Sie fing sich dann aber und tendierte sogar über einen Prozent im Plus bei 27,19 Dollar, nachdem der Konzern Einblick in das besser als erwartete Ergebnis des chinesischen Online-Händlers Alibaba gewährte. Der Börsenkandidat, der zu knapp einem Viertel Yahoo gehört, steigerte den Umsatz in seinem ersten Geschäftsquartal um 71 Prozent auf 1,4 Milliarden Dollar. Der Nettogewinn verdreifachte sich nahezu auf 669 Millionen Dollar.

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