Wohnbauanleihen: "Anlage-Hit bei 50+"

Wohnbauanleihen schaffen günstige Darlehen für Bauträger
Ältere reißen sich um diese Bonds mit Steuerzuckerl.

Wohnbauanleihen sind alles andere als ein spannendes, ertragreiches oder risikobehaftetes Investment. "Unser Konkurrent ist nicht die Google-Aktie", sagt Josef Schmidinger, Vorstand der s-Wohnbaubank. Dennoch reißen sich die Anleger derzeit um diese Papiere.

Mit 216 Millionen Euro an Wohnbauanleihen hat die s-Wohnbaubank im Vorjahr um 75 Prozent mehr verkauft als 2012. Und in den ersten eineinhalb Wochen dieses Jahres wurden mit 20 Millionen Euro so viel an Wohnbauanleihen-Volumen abgesetzt wie früher in zwei Monaten.

"Die Anleger rechnen offenbar damit, dass die tiefen Zinsen noch lange anhalten, und große Risiken wollen sie auch nicht eingehen", sieht Schmidingers Vorstandskollege in der Wohnbaubank, Ernst Karner, einen wichtigen Grund für den Erfolg. Die Wohnbauanleihen haben zwei große Vorteile: Ihre Verzinsung ist bis zu einem Zinssatz von vier Prozent von der Kapitalertragsteuer befreit. Damit sind sie vergleichsweise ertragreich. Ein Kupon von 2,4 Prozent wie bei der aktuell zur Zeichnung aufliegenden Fixzins-Anleihe der s-Wohnbaubank entspricht einem Zinssatz von 3,2 Prozent anderer Anleihen, von denen die 25-prozentige Kapitalertragsteuer zu zahlen ist. Vorteil Nummer zwei: die Sicherheit. Wohnbaubanken dürfen das Geld ausschließlich an Bauträger weitergeben, die damit günstige Wohnungen errichten.

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"Wir haben in den 20 Jahren unseres Bestehens null Ausfälle", betont Schmidinger. Alle vier Wohnbaubanken in Österreich zusammen hätten rund 200.000 Wohnungen finanziert. Die Mieten liegen bei durchschnittlich fünf Euro pro Quadratmeter, bei den neueren Wohnungen bei sieben Euro. "Das sind leistbare Wohnungen für den Mittelstand", sagt der Wohnbaubank-Chef.

Pensionsvorsorge

Dass zwei Drittel der Käufer von Wohnbauanleihen älter als 50 sind, wundert Schmidinger nicht. Diese Menschen bevorzugten eben Sicherheit und nutzten die Anlage für die Pensionsvorsorge.

Bevorzugt werden derzeit fix verzinste Anleihen. Denn bei den variabel verzinsten Bonds ist wegen der tiefen Kapitalmarktzinsen kaum eine Rendite zu erreichen (siehe unten). Bei der s-Wohnbaubank sind laut Schmidinger fast alle variabel verzinsten Anleihen vorzeitig zurückgegeben worden.Auch bei der Immo-Bank, der Wohnbaubank des Volksbankensektors, stehen die fix verzinsten Titel im Vordergrund. Aktuell werden drei Bonds angeboten: zwölf Jahre Laufzeit mit 2,68 Prozent und 15 Jahre mit drei Prozent; dazu eine variable Anleihe, die allerdings eine Zinsuntergrenze von zwei Prozent hat. Immo-Bank-Chef Andreas Pommerening ist mit der Nachfrage sehr zufrieden. "2014 hat jedenfalls sehr erfreulich begonnen."

Wer vor der Finanzkrise in eine Wohnbauanleihe mit variabler Verzinsung investiert hat, muss inzwischen bei der Verzinsung ziemliche Abstriche machen. Sie liegt oft nur noch bei 0,25 oder 0,5 Prozent im Jahr. Schuld ist das Zinsumfeld, an dem sich der Kupon in der Regel alle drei bis sechs Monate anpasst. Und dieses kannte seit 2008 nur den Weg nach unten. Die Wohnbaubanken kalmieren. Die durchschnittliche Verzinsung liege seit Auflage in der Regel bei deutlich mehr als zwei Prozent. Rechne man noch die KeSt-Befreiung hinzu, dann entspreche die Verzinsung jener von Anleihen mit knapp drei Prozent per annum. "Variabel verzinsliche Anleihen haben gegenüber fest verzinslichen den Vorteil, dass sie in der Regel geringeren Kursschwankungen ausgesetzt sind", heißt es seitens der Bank Austria. Wer also vorzeitig verkauft, wäre im Vorteil. Freilich: Wer sich derzeit von seiner variablen Anleihe trennt, erleidet Kursverluste. Nach Volumen entfällt ein Drittel der Gelder auf variabel verzinste Anleihen.

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