Wo kommt mein Ei eigentlich her?

Wo kommt mein Ei eigentlich her?
Konsumenten können mit dem Quick-Egg-Test per Mausklick die Herkunft ihrer Eier überprüfen.

Das "gläserne Osterei" verspricht der Verein "Österreichische Eierdatenbank", der rechtzeitig vor dem Oster-Einkauf den "Quick-Egg-Test" im Internet vorgestellt hat. "Nun kann jeder Konsument den Code auf seinem Frühstücksei mit einem Mausklick überprüfen", sagte der steirische Landwirtschaftskammer-Präsident Gerhard Wlodkowski am Mittwoch bei der Präsentation in Graz.

Seit Juni 2012 gibt es die Datenbank und seit einem Monat ist die Abfrage online möglich. Mit der Eierkennzeichnung lässt sich die Herkunft der Ware verfolgen, denn jede Buchstaben-Nummern-Kombination weist einen Legehennenbetrieb aus. Derzeit seien etwa 90 Prozent aller österreichischen Frischeier in der Datenbank verzeichnet.

Schwierige Ostereier

Schwieriger ist die Identifizierung bei schon gefärbten Ostereiern, denn darauf ist der Code nicht mehr zulesen. Doch Wlodkowski versicherte, dass nur österreichische Eier mit AMA-Gütesiegel in ein buntes Kleid getaucht werden.

Das Geheimnis der besonders strahlenden Farbe der im Handel erhältlichen Ostereier liege übrigens im sogenannten Versiegelungslack, der die Eier im Nesterl nicht nur schön ausschauen lässt, sondern auch bis zu 40 Tage haltbar macht. Ein ungekochtes, frisches Ei dagegen sei nur etwa 28 Tage gut, meinten die Experten.

Forderung an Brüssel

Kritik hagelte es für die EU, welche die seit 2012 verbotene Käfighaltung zu wenig streng einfordere: Polen habe die Umstellung geschafft, Italien dagegen nicht - das ärgert den Kammerpräsidenten. In Österreich ist die Käfighaltung seit 2009 verboten.

Ebenfalls ein Dorn im Auge sind Wlodkowski so manche Fertigwaren im Handel und die Gastronomie, denn oftmals würden billigere Eier aus Käfighaltung zur Produktion herangezogen: "Wir verlangen eine verpflichtende Kennzeichnung von Ei-Produkten nach Herkunft und Haltungsform." Lebensmittel, die mit rot-weiß-roter Fahne auf der Verpackung daherkommen, aber mit ausländischen Rohstoffen verarbeitet wurden, gehörten aus dem Verkehr gezogen: "Da liegt Konsumententäuschung vor", ortete der Kammer-Chef.

Die Steiermark produziert 212,3 Prozent, das sind 600 Mio. Stück, ihres jährlichen Eier-Bedarfs. 37,7 Prozent aller österreichischen Eier werden von mehr als 2,2 Mio. Hennen in der Steiermark gelegt. Davon sind knapp 197.000 aus biologischer (8,7 Prozent), gut 656.000 aus Freiland- (30 Prozent) und rund 1,362 Mio. aus Bodenhaltung (61,3 Prozent). Ein steirischer Betrieb hält sein Geflügel noch legal in ausgestalteten, größeren Käfigen. In der Grünen Mark gibt es insgesamt 706 Legehennenbetriebe.

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