WK kontert Gewerkschaft: Lebensmittelhandel nicht Krisengewinner
Die Vertretung der Händler widerspricht der Gewerkschaft GPA-djp, dass der Lebensmittelhandel zu den Krisengewinnern in der Coronazeit zählt und kritisierte die "eindimensionale Darstellung". "Speziell dem Lebensmittelhandel sind in der Krise hohe Kosten durch die umfangreichen Schutzmaßnahmen in verschiedensten Bereichen der Unternehmen entstanden", sagte Handelsobmann Rainer Trefelik.
Außerdem seien auch im ländlichen Bereich viele Lebensmittelgeschäfte von der Krise wirtschaftlich negativ getroffen gewesen, so der Vertreter der Wirtschaftskammer am Donnerstag in einer Aussendung. Die Gewerkschaft hatte am Vormittag in einer Pressekonferenz gefordert, dass jene Handelsfirmen, die in der Krise gut verdienten, ihren Beschäftigten mehr bezahlen sollen - und meinten damit vor allem den Lebensmittelhandel.
Für die im Herbst stattfindenden jährlichen Kollektivvertragsverhandlungen forderte die Gewerkschaft bereits jetzt Einmalzahlungen, die sich am betriebswirtschaftlichen Erfolg des jeweiligen Unternehmens orientieren sollen. "Anregungen der Arbeitnehmervertreter nehmen wir natürlich auf und werden diese intensiv prüfen.
Finanzielle wie rahmenrechtliche Forderungen gilt es aber wie gewohnt im Sinne unserer guten Partnerschaft im Rahmen unserer Kollektivvertragsverhandlungen im Herbst zu diskutieren", sagte dazu Trefelik, der die Verhandlungen auf Arbeitgeberseite führen wird.
Rewe-Österreich-Chef Marcel Haraszti hatte hohe Kollektivvertragssprünge in einem APA-Interview Mitte Mai ausgeschlossen. Der Handel stehe massiv unter Druck, der Kollektivvertrag werde für die gesamte Branche abgeschlossen, nicht nur für den Lebensmittelhandel. "Ich bin für einen fairen Abschluss, wir sind gesprächsbereit. Aber man muss verstehen, dass sich der Handel nicht so viel leisten wird können", sagte er damals.
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