Wirtschaftswachstum in Osteuropa schwächelt

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Wiener Instituts für Internationale Wirtschaftsvergleiche (wiiw)- Studie: Visegrad-Staaten mit schwacher Wirtschaftsentwicklung.

Die mittel- und osteuropäischen EU-Mitgliedsstaaten wiesen heuer im ersten Quartal ein schwächeres Wirtschaftswachstum aus. Vor allem in den für Österreich wichtigen Visegrad-Staaten Polen, Tschechien, Slowakei und Ungarn machte sich die Rezession in Deutschland sowie die technische Rezession im Euroraum ebenso bemerkbar, wie die Inflation sowie die gestiegenen Zinsen, geht aus der aktuellen Studie des Wiener Instituts für Internationale Wirtschaftsvergleiche (wiiw) hervor.

Nach einem Plus von 0,5 Prozent im vierten Quartal 2022 kam das BIP-Wachstum in der Visegrád-Region und in Slowenien im ersten Quartal 2023 fast zum Erliegen. In Polen, der Tschechischen Republik und insbesondere in Ungarn war die Wirtschaftsentwicklung mit einem Rückgang um 0,9 Prozent sogar negativ. Estland und Litauen verzeichneten in zwei aufeinanderfolgenden Quartalen (Q4 2022 und Q1 2023) einen Rückgang des BIP, der sich im Falle Litauens im Laufe der Zeit noch verstärkte.

Besser entwickelten sich hingegen Bulgarien, Kroatien und Rumänien, obwohl auch dort das Wirtschaftswachstum etwas nachließ. Nach einem Wachstum von durchschnittlich 3,5 Prozent im vierten Quartal 2022 ging es im ersten Quartal 2023 auf 2,4 Prozent zurück.

In einigen Ländern in Mittel-, Ost- und Südosteuropa (CESEE) hat sich die Wachstumsdynamik jedoch verbessert. Die westlichen Balkanländer profitierten von einer guten Tourismussaison sowie von Überweisungen und ausländischen Direktinvestitionen. Daher stieg das durchschnittliche Wachstum von 2 Prozent im vierten Quartal 2022 auf 3,2 Prozent im ersten Quartal 2023. Die Türkei wies aufgrund der deutlich größeren Kauflust im Vorfeld der Präsidentschaftswahlen ein Plus auf 4 Prozent aus, nach 3,5 Prozent zuvor. In der GUS und der Ukraine verbesserte sich die Wachstumsleistung ebenfalls, was zum Teil auf die niedrigere statistische Basis, aber auch auf die schrittweise Anpassung der Volkswirtschaften Russlands, Weißrusslands und der Ukraine an Krieg und Sanktionen zurückzuführen ist. Dennoch blieb das Wirtschaftswachstum in diesen drei Ländern sowie in Moldawien im ersten Quartal negativ.

Insgesamt befanden sich im ersten Quartal 2023 neun CESEE-Länder (Estland, Litauen, Moldawien, Polen, Russland, Ukraine, Tschechische Republik, Ungarn und Weißrussland) in der Rezession - gegenüber sechs Ländern im vorangegangenen Quartal.

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