Wirtschaftspsychologe: "Maske verdirbt Kauflaune nicht"

Wirtschaftspsychologe: "Maske verdirbt Kauflaune nicht"
Warum Corona bei manchen trotz allem die Lebensqualität hebt und man besser nicht täglich auf die Infiziertenzahlen schauen sollte, erklärt Erich Kirchler.

KURIER: Hören Sie auch gefühlt 100 Mal am Tag, dass im September die zweite Corona-Welle kommt?

Erich Kirchler: Ja; die Warnungen sind kaum zu überhören.

Was macht das aus Sicht des Wirtschaftspsychologen mit den Menschen? Muss die Konsumlaune nicht zwangsläufig unterirdisch sein?

Noch ausschlaggebender dafür ist die Krise generell und wie wir mit ihr umgegangen sind. Anfang des Jahres haben wir Corona ignoriert, dann sind wir in Panik verfallen, dann kam der Zorn, dass wir Freiheiten verlieren. Jetzt sind wir müde von den Anstrengungen, Arbeit, Haushalt und Beziehung in engen Räumen zu vereinen und sorgen uns um unseren Arbeitsplatz und Einkommen.

Sinkt mit der Wirtschaftskrise zwangsläufig auch die Lebenszufriedenheit im Land?

Das nationale Glück hängt immer auch an der Entwicklung des Bruttoinlandsprodukts, zumindest bis zu einem bestimmten Wohlstandsniveau. Ab einem bestimmten Level ist aber der relative Wohlstand entscheidend für die Lebenszufriedenheit.

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