Im Kanzleramt spricht man von einer „Bereinigung“ der Zuständigkeiten – war doch Köstinger für einen bunten Mix aus Agrar, Tourismus, Telekommunikation, Rohstoff und Zivildienst verantwortlich.
Der Bereich „Rohstoff“ soll auf alle Fälle vom bisherigen „Köstinger“-Ressort in die Wirtschaft wandern, heißt es.
Kommt ein Super-Ministerium?
Auch der Bereich Tourismus. So würde das Wirtschaftsressort wieder stark aufgewertet. Als eine Art „Gegenministerium“ zu Gewesslers Infrastrukturministerium.
Hier kam dann am Montag immer wieder der Name Martha Schulz ins Spiel.
Die Tiroler Großunternehmerin (von Seilbahnen bis Reisebüro) und Vizepräsidentin der Wirtschaftskammer hat einen Job in der Regierung aber bisher abgelehnt.
„Wenn man Tourismus in die Wirtschaft gibt, überlegt sie es sich ja vielleicht“, so ein ÖVPler. Außerdem wäre die für die ÖVP wichtige Tourismusbranche glücklich.
Als Chef eines aufgewerteten Wirtschaftsressorts wurde am Montag auch Arbeitsminister Martin Kocher genannt. Sein Büro lies aber dementieren.
Ebenso das Büro von Niederösterreichs Landeshauptfrau-Stellvertreter Stephan Pernkopf, der schon mehrmals für Ministerämter genannt wurde und so auch jetzt wieder.
Ein Energieminister?
Es gibt aber auch noch eine zweite Variante. Es ist Krieg in Europa und daraus resultiert eine gewaltige Energiekrise. In dieser Variante würde auf alle Fälle der Bereich Rohstoff (und auch Telekommunikation) ins Wirtschaftsministerium kommen.
Im Wirtschaftsministerium wird nun jemand gebraucht, der sich auf die Suche nach Alternativen zum russischen Gas machen muss, wird in ÖVP-Kreisen betont.
Also ein wirtschaftspolitisches Schwergewicht. Eine Person also, die sowohl Wirtschaft als auch Politik kann.
Hier fiel gestern der Name Michael Strugl, Verbund-Chef und ehemaliger Spitzenpolitiker in Oberösterreich. Strugl hat freilich eine Rückkehr in die Politik immer wieder ausgeschlossen.
Detail am Rande: Der Kanzler hat in der Vorwoche mit seiner Forderung nach einer gesetzlichen Gewinn-Abschöpfung bei den Energie-Konzernen zu einem veritablen Kursrutsch der Verbund-Aktie beigetragen. Egal.
Variante drei schließlich: Die Kompetenzen des Ministeriums bleiben unverändert. In diesem Fall gilt Barbara Thaler als eine Favoritin.
Thaler ist wie Schramböck Tirolerin, seit 2019 in Brüssel EU-Abgeordnete der ÖVP und im Brotberuf IT-Unternehmerin.
Auch die ÖVP-Abgeordnete und Industrielle (Mitterbauer Beteiligungs AG) Maria Theresia Niss wurde am Montag als Kandidatin genannt.
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