Wirtschaftskriminalität: Keine Frage mehr ob, sondern wann

(Symbolbild)
Laut aktueller Umfrage von Kreditversicherer Acredia sehen 86% der Unternehmen eine Bedrohung durch Wirtschaftsdelikte.

In unserer digitalen Welt stellt sich nicht mehr die Frage, ob ein Unternehmen Opfer von Wirtschaftskriminalität wird, sondern wann“, so Michael Kolb, Vorstand der größten heimischen Kreditversicherung Acredia anlässlich der Präsentation einer aktuellen Umfrage. Rund 150 österreichische Unternehmen wurden in Zusammenarbeit mit dem Marktforschungsinstitut Peter Hajek Public Opinion Strategies zum Thema Wirtschaftskriminalität befragt.

Wir wollten wissen, wie hoch Unternehmen das Risiko einschätzen, Opfer von Wirtschaftskriminalität zu werden“, berichtet Kolb. „57 Prozent schätzen die Gefahr als sehr hoch beziehungsweise hoch ein, weitere 29 Prozent gehen von einer mittleren Bedrohung aus. Lediglich 14 Prozent bewerten das Risiko als gering.“

Neue Technologien als zusätzlich Bedrohung

„Unternehmen sind heute unter anderem mit Bestellerbetrug, umgeleiteten Zahlungsströmen, Veruntreuung, Unterschlagung, Phishing, Spyware usw. konfrontiert“, weiß Michael Kolb. Gleichzeitig werden Kriminelle immer kreativer und spionieren die Unternehmen eingehend vor dem eigentlichen Angriff aus. „Neue Technologien reißen ständig Löcher in die Sicherheitsnetze der Unternehmen. Mit Machine Learning und Deepfake Videos können Stimme und Bild bereits täuschend echt imitiert werden“, warnt Kolb.

Unternehmen sind daher gefordert, ihre Sicherheitskonzepte laufend anzupassen. Vor allem Klein- und Mittelbetriebe können da schnell an ihre organisatorischen und finanziellen Grenzen stoßen. Das macht sie zu einem idealen Einfallstor für Betrüger, die große Unternehmen im Visier haben.

Risiko wird hoch eingeschätzt, aber selten abgesichert

Abgesichert wird das Risiko Wirtschaftskriminalität jedoch nur selten. Lediglich 33 Prozent der befragten Betriebe gab an, über eine entsprechende Versicherung zu verfügen. Immerhin vier Prozent planen ihr Unternehmen nächstes Jahr zu versichern, 57 Prozent ziehen eine Versicherung in Erwägung. „Hier besteht ein großes Schutzvakuum, vor allem, wenn man bedenkt, wie rasant sich die Betrugsmethoden weiterentwickeln“, betont Kolb.

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