Wirecard-Skandal: Aufseher in Deutschland müssen gehen

BaFin-Chef Hufeld
Chefs der BaFin und Wirtschaftsprüfer-Aufsicht wurden abberufen. Neuanfang an der Spitze der Finanzaufsicht geplant.

Die deutsche Bundesregierung zieht personelle Konsequenzen aus dem Bilanzskandal um den Zahlungsabwickler Wirecard. Bei der Finanzaufsicht BaFin müssen der bisherige Chef Felix Hufeld und die Vize-Chefin Elisabeth Roegele gehen. Nachfolger wurden noch nicht genannt. Auch der Leiter der deutschen Wirtschaftsprüferaufsicht Apas, Ralf Bose, wurde gekündigt -  er war Mitte Dezember bereits freigestellt worden.

Bose war wegen Aktiendeals im Zusammenhang mit dem Bilanzskandal in die Kritik geraten. Die Kündigung durch das zuständige Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle erfolgte bereits am 13. Jänner. Die Apas beaufsichtigt Abschlussprüfer in Deutschland. Im Fall Wirecard hatten Prüfer von EY jahrelang Bilanzen abgesegnet und sind mit dem Vorwurf konfrontiert, nicht genau genug hingeschaut zu haben.

BaFin wird neu aufgestellt

Die in Kritik geratene Finanzaufsicht BaFin soll neu aufgestellt werden. Der Skandal um die Wirecard AG habe offenbart, dass die deutsche Finanzaufsicht eine Re-Organisation brauche, um ihre Aufsichtsfunktion effektiver erfüllen zu können, sagte Finanzminister Olaf Scholz. Er kündigte an, dass in der nächsten Woche die Ergebnisse einer Untersuchung der Bafin dazu präsentiert werden. Die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (Bafin) untersteht dem Finanzministerium.

Der inzwischen insolvente frühere Dax-Konzern Wirecard hatte Luftbuchungen von 1,9 Milliarden Euro eingeräumt. Die Münchener Staatsanwaltschaft geht davon aus, dass das Unternehmen seit 2015 Scheingewinne auswies. 

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