Wienwert finanziert sich über Bundespensionskasse

Wienwert-Chef Stefan Gruze finanziert Wohnbauprojekte über die Bundespenionskasse.
Syndikatsvertrag zwischen Fonds und Wienwert. Wienwert künftig an den Fonds gebunden, Fonds aber nicht an Wienwert

Der private und nicht mit der Stadt Wien verbundene Immobilienentwickler Wienwert hat in Wien zwei Grundstücke gekauft. Die Hälfte der Finanzierung stammte vom „Wohnen Plus Fonds“, dessen Gründer und bisher einziger Anleger die Bundespensionskasse ist. Wienwert hatte im Vorfeld damit geworben, einen „Syndikatsvertrag“ mit einem „staatlichen Pensionsfonds aus einem EU-Land“ abgeschlossen zu haben. „Kurier“ und „Standard“ hatten berichtet, dass es sich bei dem Syndikatspartner um die Bundespensionskasse handeln könnte.

Wohnen Plus Fonds

Den Syndikatsvertrag mit Wienwert habe der Luxemburger „Wohnen Plus Fonds“, sagte am Freitag ein Manager der Bundespensionskasse auf Anfrage der APA. Wienwert sei dadurch gebunden, künftige Geschäfte jeweils 50:50-Finanziert mit dem Fonds zu machen. Der „Wohnen Plus Fonds“ bleibe hingegen ungebunden. „Keiner unserer Immobilienfonds ist an ein einzelnes Immobilienunternehmen exklusiv gebunden und es gibt keine Vereinbarung mit Dritten, irgendeine Anzahl von Immobilien zu erwerben“ heißt es in einer Aussendung der Bundespensionskasse vom Freitag. Bisher ist die Bundespensionskasse einzige Anlegerin im „Wohnen Plus Fonds“, rechtlich sei aber die Teilnahme weiterer Anleger möglich, so der Manager.

Die beiden Projekte mit Wienwert sind die ersten Veranlagungen des Fonds, der neu sei, aber nicht speziell für die Zusammenarbeit mit Wienwert gegründet. Ziel seien weitere Projekte mit Wohnungen in Städten in Österreich oder Deutschland. Partner könne die Wienwert seien, aber auch andere Unternehmen, so der Manager. Die Bundespensionskasse habe aber keine Anleihen der Wienwert AG oder ihrer Mutter, der WW Holding AG gezeichnet, sei keine Beteiligungen eingegangen und habe auch keine anderen Finanzierungen übernommen, heißt es der Aussendung.

Zusatzpensionen für Beamte

Die Bundespensionskasse investiere in Immobilien grundsätzlich indirekt über Immobilienfonds, die von externen Fondsmanagern verwaltet werden. Die Projekte mit Wienwert machten sicher weniger als drei Prozent der Veranlagungen der Bundespensionskasse aus. Die Bundespensionskasse ist eine der fünf betrieblichen Pensionskassen in Österreich. Sie gehört der Republik Österreich und ist für die Zusatzpensionen von Bundesbediensteten und Mitarbeitern bundesnaher Unternehmen sowie von Landeslehrern zuständig. Das Unternehmen hat per Ende 2016 ein Vermögen von 790 Millionen Euro verwaltet.

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