Wienerberger-Scheuch spricht sich für Flat Tax aus

Heimo Scheuch
Scheuch fordert gegenüber Ö1 einheitlichen Steuersatz und kritisiert Verantwortliche in Causa Mattersburg-Bank stark.

Für einen einheitlichen Niedrigsteuersatz von 25 Prozent – eine sogenannte Flat Tax – nach dem Vorbild von Staaten wie Ungarn oder Tschechien hat sich heute Mittag bei der Ö1-Sendungsreihe „Im Journal zu Gast“ Heimo Scheuch, der Vorstandsvorsitzende der Wienerberger AG, ausgesprochen. Dies würde vor allem auch jungen Menschen helfen, dass ihnen Geld übrig bleibt und sie sich Vermögen aufbauen können, so Scheuch.

Im Gegenzug müsse Geld, das in Stiftungen liegt, in Umlauf gebracht werden. Dies könne funktionieren, indem man Anreize schafft oder diese Gelder so besteuert, dass "die sich zweimal überlegen, das Geld nicht zu investieren" - so gesehen ist für ihn eine, diese, Form einer Vermögenssteuer denkbar. Dies betonte Scheuch gefragt nach der Sinnhaftigkeit von Vermögenssteuern zur Finanzierung der Corona-Krise.

Was die Bewältigung der Corona-Krise im Allgemeinen angeht, sieht Scheuch „Deutschland und Österreich“ im vorderen Feld. Er sprach auch der Bevölkerung ein großes Lob für den Umgang mit der Pandemie aus. Was die Politik angeht erklärte der Wienerberger-Vorstandsvorsitzende, dass zu sehr mit der Angst der Menschen gearbeitet wurde. „Wir brauchen die Zuversicht der Menschen.“

Den Dokumentenfälschungsskandal rund um die Commerzialbank Mattersburg nannte Scheuch „ein Desaster“. Vor allem, da das gerade jetzt passiere – immerhin leiste sich Österreich eine umfassende Aufsicht wie die FMA. In Richtung Aufsichtsrat meinte Scheuch, auch hier gebe es „das ein oder andere“ zu diskutieren. Moderne Aufsichtsratstätigkeit hieße auch Risikoanalyse und das Verstehen des Geschäftsmodells. „Eine Aufsichtsratskompensation zu bekommen ist nicht genug.“

Kritisch sieht Scheuch auch die Rolle der Wirtschaftsprüfer. Dieser Skandal würde jedenfalls dem „Standort Österreich“ schaden. Scheuch sieht politische Entscheidungsträger gefordert, „Klarheit, Transparenz und schnelles Handeln“ an den Tag zu legen.

Als positive Konsequenzen könnten aus der Corona-Pandemie ein verantwortungsvollerer Umgang miteinander sowie mit den Themen Hygiene und Gesundheit mitgenommen werden, so der Wienerberger-Vorstandsvorsitzende. „Wir sollten auch mitnehmen, dass nicht immer mehr notwendig ist, sondern auch weniger.“ Es sei interessant sich zu finden und die wesentlichen Themen des Lebens für sich zu reflektieren.

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