Wie viel Gold die Österreicher besitzen

In der Bank liegt eine Liste über die Goldgeschenke.
Gold ist laut Edelmetallhändler als Krisenvorsorge beliebt.

Für fast zwei Drittel (61 Prozent) der Österreicherinnen und Österreicher sind Edelmetalle als Geldanlage eine sinnvolle Investition, wenn ein größerer Geldbetrag zum Investieren zur Verfügung stehen würde. Das geht aus einer Studie der Universität St. Gallen (Schweiz) für den Edelmetallhändler Philoro hervor.

„Es ist ein Trend nach Stabilität und Wertbeständigkeit – und Gold erfüllt diesen Wunsch nach Sicherheit“, sagt Martin Krieger, Head of Group Business Development von Philoro. Das zeigt auch die erhobene Umfrage: Mehr als die Hälfte (59 Prozent) aller Befragten bevorzugen Gold als Anlageform. Dahinter liegen Immobilien (53 Prozent), Fonds (29 Prozent) und Aktien (24 Prozent).

Die Menschen in Österreich verbinden Gold mit Stabilität, Sicherheit und Investitionsschutz, so Studienautor Sven Reinecke von der Universität St. Gallen im Rahmen der Pressekonferenz. Für 64 Prozent der Österreicherinnen und Österreicher stehen die Stabilität und die Langfristigkeit der Anlage im Vordergrund. Sicherheit und Krisenvorsorge ist für 55 Prozent wichtig, Inflationsschutz führten 35 Prozent und Vermögensaufbau 23 Prozent der Befragten als Beweggrund an.

Geopolitische Lage

"Die Menschen haben erkannt, welche Vorteile Edelmetalle bieten, wenn es um Langfristigkeit, Stabilität und Krisenvorsorge geht", so Reinecke. Wobei sich, so Reinecke, die geopolitisch unsichere Lage auf das Umfrageergebnis ausgewirkt habe. Wie sich das bei Philoro auf Umsatz und Nachfrage auswirkt beantwortet Kriegler nicht konkret, er spricht allerdings von einem „signifikanten Anstieg bei Umsatz und Nachfrage. “Ein Fünftel würde sich wegen der Greifbarkeit und Sichtbarkeit (22 Prozent) oder der Anonymität (20 Prozent) für Edelmetalle entscheiden. Die Aussicht auf eine Rendite oder auf Steuervorteile spielt beim Erwerb von Edelmetallen kaum eine Rolle. Der Fokus liegt auf Gold - Platin (12 Prozent), Silber (11 Prozent) und Palladium (8 Prozent) spielen laut Umfrage eine untergeordnete Rolle als Geldanlage.

Überraschend für den Studienautor-Reinecke: Viele Menschen zeigen sich interessiert an Gold, aber 71,8 Prozent der Befragten geben an, sich wenig bis schlecht über Edelmetalle informiert zu fühlen. „Oft wissen die Menschen nicht so sie Gold seriös kaufen können oder wie sie echtes Gold erkennen oder welche Möglichkeiten es prinzipiell gibt“, sagt Kriegler.

So viel Gold besitzen Menschen in Österreich

Rund ein Drittel (36 Prozent) der Österreicherinnen und Österreicher, die Edelmetalle erwerben möchten, wollen zwischen 1.001 und 5.000 Euro investieren. Im Durchschnitt besitzt jede goldanlegende Person in Österreich 220 Gramm physisches Gold in Form von Barren oder Münzen mit einem aktuellen Wert von rund 12.000 Euro (Schmuck nicht berücksichtigt). Das ist mehr als beispielsweise in der Schweiz – Dort besitzen Gold-Anleger etwa 100 Gramm, laut Umfrage.

„Konservativ hochgerechnet“ ergibt das einen Gold-Gesamtbesitz in Österreich von 388 Tonnen, so Reinecke. Das entspricht etwa dem Wert von 21,4 Mrd. Euro und dem Gewicht einer Boeing 747, die wiegt 377 Tonnen, so Philoro.

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