Wie Trumps Strafzölle wirken: 820.000 Dollar für jeden neuen Job

Wie Trumps Strafzölle wirken: 820.000 Dollar für jeden neuen Job
Zölle auf Waschmaschinen schufen 1800 Jobs in den USA. Die Zeche zahlten die Bürger: stolze 1,5 Milliarden Dollar.

Sie waren die erste Duftmarke, die US-Präsident Trump Anfang 2018 in der Handelspolitik gesetzt hatte: Strafzölle auf ausländische Waschmaschinen.

Angestoßen hatte sie US-Hersteller Whirlpool, der sich so vor allem gegen Konkurrenz aus Südkorea (Samsung, LG) und China wehren wollte.

Wie Trumps Strafzölle wirken: 820.000 Dollar für jeden neuen Job

Trump bezeichnet sich als "Mann der Zölle" - es begann im Jänner 2018. Mit Waschmaschinen.

Jetzt liegt dazu eine Studie vor, die Autoren von der University von Chicago gemeinsam mit der regionalen Notenbank erstellt haben. Demnach wurden als Folge der Preisaufschläge 1800 Jobs bei US-Herstellern neu geschaffen.

Klingt nach einer Erfolgsbilanz, wären da nicht die Kosten, die die US-Verbraucher zu schultern hatten. Sie beliefen sich laut den Ökonomen auf 1,5 Milliarden Dollar. Die Konsumenten hätten 125 bis 225 Prozent der Zollkosten getragen.

Um 12 Prozent teurer

Wie ist das möglich? Weil die Preise durch den Konkurrenzausschluss ausländischer Anbieter allein in der ersten Jahreshälfte 2018 um 12 Prozent gestiegen waren. Davor waren sie fünf Jahre lang gesunken.

Bizarrerweise hatten die Preise für Wäschetrockner im selben Ausmaß zugelegt, obwohl die gar keinen Zollaufschlägen unterlagen. Somit wurde im Endeffekt jeder neue Job von den US-Bürgern mit 820.000 Dollar subventioniert.

Wie Trumps Strafzölle wirken: 820.000 Dollar für jeden neuen Job

Trockner wurden ebenfalls teurer - obwohl sie gar nicht von Einfuhrzöllen betroffen sind.

Sonst 30.000 Dollar üblich

Üblicherweise werden laut Washington Post die Kosten für einen staatlich initiierten Job mit 30.000 Dollar angenommen. Also hätten sich mit herkömmlichen Maßnahmen 50.000 Arbeitsplätze, 27-mal mehr, schaffen lassen.

Trump warnt Japaner

Trump ist davon unbeirrt. Er forderte Japans Autobauer wie Toyota auf, noch mehr Geld in ihre US-Standorte zu investieren. Die von Premier Shinzo Abe erwähnten 40 Milliarden Dollar, die Japans Hersteller investiert hätten, seien nicht genug.

Falls laufende Handelsgespräche mit Japan scheitern sollten, hat Trump - analog wie gegenüber der EU - Einfuhrzölle von 25 Prozent auf japanische Autos angedroht.

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