Wie im Bilderbuch: Aufschwung der Wirtschaft in Österreich
Österreichs Wirtschaft kommt jetzt so richtig auf Touren. Mitte April war das für den Internationalen Währungsfonds (IWF) Grund genug, die Wachstumsprognose für Österreich auf 1,4 Prozent anzuheben. Nicht einmal zwei Monate darauf kommen die OECD und die Oesterreichische Nationalbank (OeNB) zu einem ganz anderen Ergebnis: Sie sagen der heimischen Wirtschaft für heuer ein Plus von 2,2 Prozent voraus. "Der IWF hat sich einfach geirrt", sagte Nationalbank-Gouverneur Ewald Nowotny am Freitag bei der Präsentation der jüngsten Prognose (siehe Grafik).
Gute Nachrichten gibt es von verschiedenen Seiten: Die Arbeitslosenrate wird sinken, auch das Budgetdefizit schrumpft. Und: "Die Phase des Nachhinkens ist vorbei", so Nowotny. Erstmals seit 2013 wird Österreich ein besseres Wachstum erreichen als der Durchschnitt der Eurozone und dabei auch Deutschland hinter sich lassen.
Das jetzt vorausgesagte Wachstum von 2,2 Prozent ist gleich um 0,7 Prozentpunkte besser als die OeNB im Dezember angenommen hatte. "Damals wurden die Folgen des Brexit noch viel negativer eingeschätzt. Die Wirtschaft in Osteuropa war noch nicht so stark und die Wahlen in den Niederlanden und Frankreich lagen noch vor uns", erklärt Doris Ritzberger-Grünwald, die Direktorin der volkswirtschaftlichen Abteilung der OeNB. Jetzt erlebe Österreich einen geradezu bilderhaften Aufschwung, der sich auf die drei tragenden Säulen Investitionen, Konsum und Exporte stützt. Zudem ziehen Industrie sowie Bauwirtschaft an.
Vertrauensbeweis
Dass die Unternehmen ihre Investitionen hochfahren, ist für Nowotny "auch ein Vertrauensbeweis in den Standort". Jede Investition sei eine Wette auf die Zukunft.
Die Statistik Austria lieferte am Freitag Zahlen dazu, wie stark die Konjunktursäule Export mittlerweile wieder ist: Im ersten Quartal zogen die Ausfuhren um 10,3 Prozent auf 35,54 Milliarden Euro an. Die Importe legten "nur" um 9,4 Prozent zu – wodurch sich das Defizit in der Handelsbilanz verkleinerte.
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