Westbahn will wegen höherer "Schienenmaut" klagen

Westbahn will wegen höherer "Schienenmaut" klagen
Die drastische Erhöhung des Infrastrukturbenützungsentgelts durch den Staat benachteilige die Westbahn, so deren Chef.

Wettbewerb - Der ÖBB-Konkurrent, der mit 11. Dezember den Zugverkehr zwischen Wien und Salzburg aufnimmt, überlegt eine neue Klage. Die drastische Erhöhung des Infrastrukturbenützungsentgelts (IBE) durch den Staat benachteilige die Westbahn, so deren Chef, Ex-ÖBB-Personenverkehrschef Stefan Wehinger, massiv. Die Kosten für das Halten an den Stationen steigen laut Wehinger um bis zu 60 Prozent, die Streckentarife um bis zu 12 Prozent.

Die ÖBB bekämen diese Kosten zumindest indirekt über die sogenannten gemeinwirtschaftlichen Leistungen ersetzt. Die Westbahn - die auf der einzigen nicht subventionierten Strecke, eben der Westachse - fährt, bekomme keine Abgeltung. Die ÖBB weisen diese Darstellung klar zurück: die Erhöhung des Schienenbenützungsentgelts treffe die ÖBB-Personenverkehr AG auf der Westbahn im gleichen Ausmaß wie den Mitbewerber. In Summe geht es dabei für Wehinger um Mehrkosten von rund 1,5 Millionen Euro im ersten Jahr. Gegen die gemeinwirtschaftlichen Leistungen an die ÖBB läuft seit Oktober 2010 eine Klage gegen die Republik.

Busnetz

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Um das Angebot attraktiver zu machen, zieht die Westbahn übrigens ein Zubringer-Netz mit Bussen auf. Gemeinsam mit dem Bus-Riesen Blaguss werden zwei Mal pro Tag die Strecken Wien-Klagenfurt, Graz-Linz, Linz-Prag und Klagenfurt-Salzburg angeboten. Vier Mal pro Tag gibt es einen Bus von Salzburg zum Flughafen München. Dieses Netz soll sukzessive ausgebaut werden. Eine weitere Bahnstrecke ist derzeit, so Westbahn-Miteigentümer Hans-Peter Haselsteiner, vorerst nicht angedacht. Sollte künftig die Strecke Wien-Graz für den Wettbewerb freigegeben werden, werde man sich dafür ein Angebot überlegen.

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