Was kommt nach der Kurzarbeit? Vier mögliche Szenarien
1.161.000 Arbeitnehmer befinden sich derzeit auf Kurzarbeit. Weil die Wirtschaft langsam in die Gänge kommt und vor allem Dienstleister wieder mehr Personal benötigen, sank die Zahl zuletzt erstmals seit Ausbruch der Corona-Krise um 200.000. Über die Sommermonate dürfte die Zahl saisonbedingt unter eine Million sinken. Nur eine kurze Entspannung vor einem düsteren Herbst.
Mit 30. September läuft die jetzige, nochmals adaptierte Regelung zur Corona-Kurzarbeit aus. Aber wie geht es dann weiter? Vier Szenarien:
1. Personalabbau
Wie viele Kurzarbeiter in der Arbeitslosigkeit landen werden, vermag derzeit niemand seriös zu prognostizieren. Die einmonatige Behaltefrist nach Auslaufen der Kurzarbeit wurde mit der Neuregelung aufgeweicht und gilt nicht mehr, wenn der Betrieb wirtschaftlich in Schieflage ist. Auch mit mehr Pleiten ist zu rechnen. Laut Umfrage des Wiener Consulters Kienbaum unter 188 Betrieben will ein Viertel der Unternehmen mit mehr als 500 Mitarbeitern nach Auslaufen der Kurzarbeit Personal kündigen.
Bei Klein- und Mittelbetrieben (KMU) planen dies nur 12 Prozent. Kienbaum-Berater Alfred Berger verweist auf die enge Personalbindung bei KMU. Grundsätzlich hält er Kurzarbeit ob der Komplexität besser für Großunternehmen geeignet, weil sie eigene HR-Abteilungen haben. „Kündigen ist für viele Betriebe halt immer noch die einfachere Lösung.“
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