Blume kennt den VW-Konzern wie seine Westentasche. Er studierte in seiner Heimatstadt Braunschweig Maschinenbau, promovierte in Schanghai und ging dann gleich zum VW-Konzern.
Dort war er zunächst bei den Töchtern Audi und Seat beschäftigt. 2009 übernahm er die Produktionsplanung in der VW-Zentrale. Deshalb kennt er alle 120 Konzernwerke.
2013 wurde Blume bei der VW-Tochter Porsche Produktionsleiter, zwei Jahre später war er dann Porsche-Chef.
Sprung in die Elektromobilität
Blume machte seither eigentlich keine Fehler. Mit dem Taycan wagte er als erster im Konzern den Sprung in die Elektromobilität. Ein Quantensprung.
Die Sportwagenmarke wurde so selbst bei Ökos fast schon hoffähig.
Bis 2030 will Blume den Elektroanteil bei allen verkauften Autos auf rund 80 Prozent steigern. In puncto Batterieentwicklung und eigener Wasserstoffproduktion gilt er ebenfalls als Innovator.
So erarbeitete er sich auch das Vertrauen der Eigentümerfamilien Porsche und Piech, deren Rückendeckung bei wichtigen Entscheidungen er sich bald sicher sein konnte.
Denn selbst in der Corona- und der Chipkrise lieferte er dank strenger Kostendisziplin zweistellige Renditen.
Diess sorgte derweil für Unruhe im Konzern. So kündigte er im Zuge der E-Mobilitätswende den Abbau von 30.000 Jobs an. Für den mächtigen Betriebsrat bei VW ein „No Go“.
Der Schatten des Franz Beckenbauer
Im Unterschied zu den bei VW sonst üblichen testosteron-gesteuerten Managern setzt Blume auf Teamgeist und Transparenz. Sein Umfeld attestiert ihm die Fähigkeit, ein guter Zuhörer zu sein.
Der 54-jährige Blume ist übrigens ein leidenschaftlicher Fußballer. Lange Zeit spielte er eine Position, die es heute nicht mehr gibt: den Libero.
Das ist der „freie Mann“ in der Abwehr, der keinen direkten Gegenspieler auf dem Platz hat und das Spiel von hinten heraus steuert.
Die Fußball-Legende Franz Beckenbauer war auch Libero Beckenbauer wurde bekanntlich als Nationalspieler wie auch als Trainer Weltmeister. Die Latte für Blume liegt also hoch.
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