Warum mündelsichere Investments nur selten Rendite bringen

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Kaum Auswahl bei Anlagemöglichkeiten. Ausweitung auf Gold & Co. lehnen die Parteien ab.

Wer für seine Kinder oder Schutzbedürftige (besachwaltete Menschen) Geld unter deren Namen veranlagen will, der hat dabei nicht freie Hand. Es ist streng geregelt, wie das zu geschehen hat, schließlich handelt es sich um das Geld anderer.

Laut Gesetz ist das Vermögen sicher und möglichst fruchtbringend anzulegen. Vorrang genießt der Grundsatz der Sicherheit. Und hier beginne das Dilemma, wie Christian Ebner, Obmann von FreeMarkets.at, einer parteiunabhängigen Interessensvertretung für Unternehmer und Manager, kritisiert.

Denn laut Gesetz dürfen Gelder der Mündel nur in Spareinlagen, heimische Staatsanleihen, Hypothekarforderungen mit entsprechender Sicherheit (durch die Immobilie), Immobilien selbst oder auch Wertpapiere fließen.

Strenge Vorschriften

Bei Letzteren kommen allerdings ausschließlich diejenigen infrage, die durch besondere gesetzliche Vorschriften zur Anlage von Mündelgeld geeignet erklärt worden sind. Das sind nur rund 20 Investmentfonds (teilweise schon im Namen erkennbar, zum Beispiel Mündel Bond), die entweder in Immobilien oder in Staatsanleihen Gelder anlegen.

Nicht nur die geringe Auswahl, sondern vor allem auch die geringe Aussicht auf Kapitalerhalt, geschweige Rendite, stören Ebner. „Die Regelungen sind gut gemeint, aber hoffnungslos veraltet.“ Denn die Geldpolitik führe zu einer Verzinsung von Mündel-Veranlagungen, die deutlich niedriger als die Inflation sei. Auf Sparbücher und Euro-Staatsanleihen trifft dieser Vorwurf definitiv zu.

Fonds stehen besser da

Bei Mündelfonds nicht zwingend. Hier gibt es neben Fonds mit nur rund einem Prozent Durchschnittsrendite in den vergangenen zehn Jahren auch welche, die zwischen 2 und 3 Prozent erzielt haben. Und Immobilien erleben, wie bekannt, ohnehin seit der Finanzkrise einen starken Wertzuwachs.

Wie auch immer, Ebner wünscht eine Ausweitung der Anlageklassen auf etwa Gold oder andere Investmentfonds. Doch die Politik ist, so zeigt eine KURIER-Umfrage, nicht gewillt, etwas zu ändern.

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