Warum Gentechnik-Produkte auch in Österreich verkauft werden

Warum Gentechnik-Produkte auch  in Österreich verkauft werden
Bei der Pflanzenzucht ist Gentechnik verboten. Gentechnisch erzeugte Produkte wie Medikamente oder Tierfutter sind legal.

Gentechnik ist in der EU erlaubt. Sie wird daher bisweilen bei der Produktion von Medikamenten eingesetzt oder für die Herstellung von Vitaminprodukten. Auch Lebensmittelzusatzstoffe oder Mikroorganismen für die Käseproduktion können mit Gentechnik erzeugt werden. Diese Produkte werden in Österreich verkauft.

Der Einsatz von Gentechnik ist in Österreich bei der Pflanzenzucht generell verboten. Die EU-Staaten können eigenständig entscheiden, ob sie Gentechnik in der Landwirtschaft verbieten wollen. 17 EU-Staaten, darunter Österreich, haben ein solches Verbot beschlossen.

Die EU importiert aus Amerika große Mengen an gentechnisch veränderten Futtermitteln, weil es in Europa zu wenig Flächen für Soja-Anbau gibt. Das in der EU angebaute Donausoja ist gentechnikfrei, kann aber den Bedarf bei weitem nicht decken. Daher hat Greenpeace gentechnisch verändertes Schweinefutter gefunden, das legal verkauft wird.

Rund 90 Prozent bei der Schweinezucht verwendeten Sojas sei gentechnisch verändert, meldet Greenpeace und fordert einen Ausstiegsplan aus Gentechnik-Futtermitteln für die gesamt Lebensmittelproduktion. Das ist derzeit nicht möglich.

Es gibt auch EU-Staaten die auf Gentechnik setzen. In Spanien entfallen 35 Prozent der Maisproduktion auf Gentechnik. Weltweit sind es 30 Prozent. Bei Soja ist die Hälfte der weltweiten Produktion gentechnisch verändert.

Kennzeichnung

Eine Kennzeichnungspflicht für mit Gentechnik erzeugte Medikamente oder Lebensmittelzusatzstoffe existiert nicht. Die Wissenschaftler sind sich nicht einig, ob von Gentechnik-Produkten eine Gefahr ausgeht. Bei Bioprodukten ist Gentechnik grundsätzlich verboten. Es gibt also Alternativen.

Andras Anzenberger

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