Warum Frauen weniger verdienen als Männer

Drei Gründe, warum sich die Einkommensschere sehr langsam schließt.

Die "Schere" schließt sich nur langsam. Laut Lohnsteuerstatistik verdienten Frauen 2009, egal ob Vollzeit oder Teilzeit, durchschnittlich 40 Prozent weniger als Männer. Betrachtet man nur die Vollzeitstellen, betrug die Differenz 31,8 Prozent. Demnach betrug das durchschnittliche Bruttojahreseinkommen von Männern 43.990 Euro, jenes von Frauen 33.379 Euro.

Die Differenz ergibt sich vor allem aus folgenden Gründen:

Teilzeit-Abschlag Der größte statistische Gehalts-Unterschied ergibt sich durch die hohe Teilzeitquote bei den Frauen. Diese ist im Vorjahr erneut angestiegen und beträgt nunmehr 44 Prozent. Bei den Männern sind es nur acht Prozent.

Branchen-Abschlag Frauen arbeiten noch immer überwiegend in klassischen "Frauenbranchen" wie Kinder- und Altenbetreuung, Krankenpflege, Handel oder Tourismus. Die Dienstleistungsbranchen sind zwar stark wachsend und bieten daher viele Jobs an. Sie sind aber im Vergleich zu techniklastigen "Männerbranchen" unterdurchschnittlich bezahlt.

Kinder-Abschlag Kinder bedeuten für Frauen nach wie vor einen massiven Einschnitt in der Karriere. Häufig ist mit der Geburt eines Kindes eine Reduktion der Arbeitszeit und somit weniger Gehalt verbunden Alters-Abschlag Die Einkommen älterer, meist weniger gut gebildeter Frauen hinken jenen der Männer am stärksten nach. Die Höherqualifizierung bei den Frauen wirkt sich statistisch noch kaum aus.

Neben diesen sachlichen Gründen gibt es auch statistisch schwer messbare Faktoren wie unterschiedliches Verhalten bei Gehaltsverhandlungen oder Diskriminierung bei
Stellenbesetzungen bzw. Vorrückungen. Hier soll der seit März für Großbetriebe verpflichtende Einkommensbericht für mehr Transparenz sorgen.

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