Während in Slowenien die Geschäfte am Dienstag wieder aufgesperrt haben, haben sich Händler in den Niederlanden in den Lockdown verabschiedet, ihre Kollegen in Deutschland folgten gestern, in der Slowakei ist schon fix, dass die Rollläden ab 21. Dezember wieder unten bleiben. Kurzum: Es fehlen die Umsätze im stationären Handel – und je nach Zeitpunkt der Zwangsschließungen mehr oder weniger Deckungsbeitrag.
Der November-Lockdown in Österreich habe der Branche viel Geld gekostet. Scheele: „Da ist Hauptsaison, es gibt kaum Rabatte und hohe Deckungsbeiträge.“
Auch bei C&A sind die Online-Umsätze zuletzt gestiegen, bewegen sich aber lediglich auf dem Niveau einer gut gehenden Filiale. Und davon hat das deutsche Familienunternehmen österreichweit 107, vor vier Jahren waren es noch knapp 130. „Auch weil wir Standorte zusammengelegt haben“, betont der Chef von 1.700 Mitarbeitern in Österreich.
Ob nach der Krise weitere Standorte von der Bildfläche verschwinden, weil Konsumenten lieber bequem von der Wohnzimmercouch aus bestellen, traut sich Scheele nicht zu prognostizieren. „Derzeit ist alles unsicher, aber momentan haben wir sogar mehr Mitarbeiter, um im Weihnachtsgeschäft die Einhaltung der Covid-Maßnahmen sicherzustellen.“
C&A hält laut eigenen Angaben seinen Marktanteil bei 8,5 Prozent und ist demnach die Nummer zwei am heimischen Textilmarkt (nach H&M). Von der Billigkonkurrenz will sich die Textilhandelskette, die jährlich mehr als 500 Millionen Kleidungsstücke in den Weltmarkt drückt, durch ihre Bio-Baumwolle abheben.
Scheele: „Bis Ende 2020 soll das ganze Baumwoll-Segment auf 100 Prozent nachhaltige Baumwolle umgestellt sein.“ Nachhaltigkeit sei ein immer größeres Verkaufsargument, ist Scheele überzeugt.
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