Warum der Nikkei so hoch ist wie seit 26 Jahren nicht mehr

Kurszuwächse an der Börse in Tokio erfreuen die Anleger.
Den japanischen Aktienkursen werden heuer weitere Gewinne zugetraut.

Für die Börse in Tokio war der Donnerstag der erste Handelstag des neuen Jahres. Und der hatte es gleich in sich: Der wichtigste Börsenbarometer, der Nikkei-225-Index, zog um 3,26 Prozent an und landete über der Marke von 23.500 Punkten. So hoch war der Nikkei schon seit 26 Jahren nicht mehr. Im Herbst hatte er die 20.000 Punkte geknackt, kurz darauf endlich wieder das Niveau erreicht, das er vor Ausbruch der Asienkrise im Jahr 1997 hatte.

Im Vorjahr hatte der Index ein Plus von rund 19 Prozent hingelegt. "Heuer wird es sicher schwieriger", meint Christian Hinterwallner, Aktienstratege bei der Raiffeisen Bank International. Inklusive Dividenden sollte sich aber doch ein Plus von sechs, sieben Prozent ausgehen. Gründe für den Optimismus gibt es mehrere:

Konjunktur

Nach langen Jahren mit Wirtschaftsflaute und schrumpfenden Preisen ist die Konjunktur in Gang gekommen. Nach einem Wachstum von 1,5 Prozent im Vorjahr sollte es heuer eines von 1,2 Prozent geben. Klingt nach nicht viel, ist aber für eine reife Volkswirtschaft mit schrumpfender (weil überalteter) Bevölkerung gar nicht schlecht.

China

Der Umbau der chinesischen Wirtschaft weg von der Werkbank der Welt hin zu mehr Inlandskonsum kommt voran. Das beflügelt auch die japanischen Exporte nach China.

Unternehmen

Was die Verschuldung betrifft, sind die japanischen Konzerne "sehr gut aufgestellt", sagt Hinterwallner. Im Durchschnitt plagen sie viel weniger Schulden als ihre Konkurrenten in Europa oder den USA. Die Firmen werden ihre Gewinne heuer um gut zehn Prozent steigern können.

Notenbank

Was in anderen Regionen total verpönt ist, ist in Japan Alltag: Die Notenbank kauft neben Anleihen auch Aktien auf. Bei vielen Konzernen zählt die Bank of Japan zu den größten Aktionären. Das stabilisiert die Kurse.

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