Warum Airbnb in Wien 127.000 Euro für guten Zweck spendet

FILE PHOTO: Figurines are seen in front of displayed Airbnb logo
Die Online-Plattform hatte unerlaubter Weise Gemeindewohnungen zur Vermietung angeboten. Inseraten-Umsätze wurden nun offengelegt.

Die US-Unterkünfte-Plattform Airbnb will sämtliche Umsätze, die mit Inseraten zur Vermietung von Wiener Gemeindewohnungen erzielt worden sind, für einen guten Zweck spenden. Mitte Dezember hatte der Oberste Gerichtshof (OGH) klargestellt, dass Airbnb Gemeindewohnungen der Stadt Wien nicht zur Vermietung auf seiner Online-Plattform anbieten darf. Nun hat die Plattform der Stadt Wien wie vom Gericht aufgetragen den Umsatz und Gewinn gemeldet. Der Umsatz betrug in den vergangenen elf Jahren demnach 137.000 Dollar (126.547 Euro), Gewinn sei keiner erzielt worden.

Der OGH hatte mit seiner letztinstanzlichen Entscheidung einen seit 2020 dauernden Rechtsstreit zwischen Wiener Wohnen und Airbnb beendet. Airbnb entfernt nach eigenen Angaben bereits seit 2021 Inserate zur Untervermietung von Gemeindewohnungen von seiner Plattform. Alle Vermieter von Wohnungen würden gezielt darüber informiert, dass Unterkünfte im Wiener Gemeindebau nicht auf Airbnb angeboten werden dürfen.  

"Wir begrüßen die nun veröffentlichte Ankündigung, dass die in den letzten elf Jahren von Airbnb unrechtmäßig erzielten Einnahmen aus der Vermietung von Gemeindewohnungen einem sozialen Zweck in Wien zugutekommen sollen", erklärte Wiener Wohnen dazu auf Anfrage der APA.

Belege fehlen

Zufrieden ist man damit seitens der Stadt Wien aber noch nicht, denn das am Freitag übermittelte siebenseitige Dokument enthalte nur eine sehr grobe Auflistung von Umsätzen, aber keine Belege. Die vom OGH auferlegte Offenlegungsverpflichtung werde damit also nicht zur Gänze erfüllt. Man habe die Frist für die Offenlegung auf Ersuchen von Airbnb bereits bis zum 20. Jänner verlängert und erwarte nun, dass die fehlenden Unterlagen vollständig übermittelt werden.

Konsequenzen für Mieter

Ein böses Nachspiel könnte die Sache noch für Mieter von Gemeindewohnungen haben, die diese Wohnungen über die Online-Plattform untervermietet haben: "Sobald uns die verlangten Unterlagen vollständig übermittelt sind, werden wir sie einer sorgfältigen Prüfung unterziehen, auch im Hinblick auf mögliche rechtliche Konsequenzen für jene Personen, welche sich durch illegale Untervermietung ihrer Wohnung unrechtmäßig bereichert haben", kündigte Wiener Wohnen an.

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