Warnstreiks bei Ikea in Deutschland

Warnstreiks bei Ikea in Deutschland
Gewerkschaft fordert bessere Arbeitsbedingungen für die rund 17.500 Beschäftigten in 54 Möbelhäusern.

Mitten im Weihnachtsgeschäft kommt es zu Warnstreiks beim schwedischen Möbelhändler Ikea. Die Gewerkschaft verdi rief am Montag Tausende Ikea-Beschäftigte in Deutschland  auf, am kommenden Samstag die Arbeit niederzulegen. Betroffen sind 17.500 Menschen in 54 Einrichtungshäusern. Der Schritt sei eine Reaktion auf "die Ablehnung jeglicher Verhandlungen zu einem zukunftsweisenden Tarifvertrag".

Tarifstreit

Verdi fordert von Ikea bessere Maßnahmen zum Schutz vor Überlastung der Beschäftigten. Der Möbelhändler ist im Umbruch und baut das Digitalgeschäft aus. Ikea ist im Einzelhandel tarifgebunden. Zusätzliche Themen rund um die Digitalisierung seien aber nicht im Flächentarifvertrag geregelt, kritisiert die deutsche Gewerkschaft.

Aus Sicht der Gewerkschaft müssen in einem zusätzlichen Tarifvertrag unter anderem Maßnahmen zum Gesundheitsschutz, zur Beschäftigungssicherung und zu Weiterbildungen vereinbart werden. Ikea Deutschland erwirtschafte ein deutliches Umsatzplus, aber das Personal wachse nicht im gleichen Maß, sagte Verdi-Vertreterin Stefanie Nutzenberger.

"Die Arbeitsbelastung der Beschäftigten steigt weiterhin erheblich." Wann genau gestreikt werden solle, werde jeweils in dieser Woche vor Ort entschieden. Die Warnstreiks könnten laut Verdi zu Einschränkungen im Betriebsablauf und Teilschließungen etwa an Kassen oder in Restaurants führen.

Ikea lehnt ab

Nach Angaben von Verdi wurden die Tarifverhandlungen im Mai 2021 angestoßen. Ikea lehnte nach Gesprächen im Sommer den Tarifvorschlag im November ab. "Nach intensiver Beratung sind wir zu dem Ergebnis gekommen, bei unserer ursprünglichen Entscheidung zu bleiben und keine Verhandlungen mit Verdi aufzunehmen", teilte Ikea Deutschland mit. Stattdessen wolle man intern über die notwendigen Vereinbarungen und Regelungen verhandeln. Ikea bemühe sich, die Folgen für Kundinnen und Kunden so gering wie möglich zu halten. "Größere Auswirkungen auf unser Weihnachtsgeschäft erwarten wir nicht."

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