Heizen mit Wärmpumpe: Daikin wünscht sich stabile Förderung

Wärmepumpe in einem Garten mit glücklicher Hausbesitzerin und glücklichem Installateur daneben.
Japanischer Hersteller liegt in Österreich in den Top 3 und hofft für die Zukunft auf jahrelang gleich bleibende Rahmenbedingungen.

Zusammenfassung

  • Daikin zählt in Österreich zu den Top 3 bei Wärmepumpen, verzeichnete 2024 ein Umsatzplus von 42 Prozent und produziert auch in der Steiermark.
  • Das Unternehmen fordert stabile und langfristige Förderbedingungen für Wärmepumpen, da der Markt durch das Auslaufen der bisherigen Förderung rückläufig ist.
  • Wärmepumpen gelten als Zukunftstechnologie zur Senkung von CO2-Emissionen und Heizkosten, bei Neuinstallationen liegen sie vor Pelletsheizungen.

Bei Klimaanlagen ist Daikin ein Name, den man weltweit kennt. Das japanische Unternehmen stellte bereits in den 30er-Jahren Klimaanlagen für Züge her, ist heute in 173 Ländern präsent und hat weltweit über 100.000 Mitarbeiter. Auch in Österreich hat das Unternehmen eine Niederlassung. Von Wien aus werden die Geschäftsaktivitäten in 16 Ländern im Raum Zentraleuropa gesteuert. Neben der Kühlung von Gebäuden engagiert sich Daikin zunehmend im Heizungsbereich und verkauft immer mehr Wärmepumpen.

Im Vorjahr 42 Prozent mehr Umsatz gemacht

"In Europa sind wir Nummer eins bei wassergeführten Wärmepumpen. In Österreich zählen wir zu den Top 3", sagt Alexander Springler, General Manager Daikin Österreich, bei einem Pressegespräch am Dienstag. Das im März abgeschlossene Geschäftsjahr 2024 verlief äußerst erfolgreich, mit einem Umsatzplus von 42 Prozent. Wärmepumpen sorgen für rund ein Drittel des Umsatzes.

Produziert wird auch in der Steiermark

Ein großer Teil der Wertschöpfung verbleibe in Österreich und Europa, so Springler. "Wir produzieren in Europa für Europa, aber mit japanischer Exzellenz." In Österreich beschäftigt Daikin rund 200 Mitarbeiter. Seit 2019 verfügt das Unternehmen auch über einen Produktionsstandort im Lande. Damals wurde AHT Cooling Systems aus dem steirischen Rottenmann übernommen.

Von der weltweiten Konkurrenz versuche sich Daikin dadurch abzuheben, dass sämtliche Komponenten der Produkte selbst produziert werden und sämtliche Leistungsklassen für Haushalte und Gewerbekunden abgedeckt werden.

Klimaanlagen kompensieren Förderstopp

Das erste Halbjahr 2025 sei für Daikin etwas schwieriger verlaufen, sagt Springler. Der Wärmepumpenmarkt sei rückläufig, ein überdurchschnittliches Geschäft mit Klimaanlagen sorgte aber insgesamt für weiteres Wachstum. "Mit mehr als 30 Hitzetagen im Jahr steigt der Kühlbedarf. In Neubauten kann man Klimaanlagen nicht mehr wegdenken", ist Almir Karagic, Sales Manager Residential bei Daikin Österreich, überzeugt.

Bei Wärmepumpen hingegen bekommt Daikin das Auslaufen der "Raus aus Öl und Gas"-Förderung zu spüren. Dietmar Grois, Präsident des Österreichischen Kälte- und Klimatechnischen Vereins (ÖKKV), rechnet damit, dass es zukünftig wieder eine Förderung geben wird, gemeinsam mit der Sanierungsoffensive des Bundes. "Über diese Förderung wird schon länger diskutiert. Am 3. Oktober soll es eine Entscheidung dazu geben." Die Branche rechne mit einem Fördertopf von rund 300 Millionen Euro pro Jahr.

Alexander Springler, Gerhard Perschy und Almir Karagic (v. li.) von Daikin Österreich.

Alexander Springler, Gerhard Perschy und Almir Karagic (v. li.) von Daikin Österreich.

Planbarkeit wichtiger als Förderhöhe

Wer sich als Privatperson eine Wärmepumpe zulegen will, wird künftig wahrscheinlich 5.000 bis 10.000 Euro staatlicher Förderung erhalten. Bei "Raus aus Öl und Gas" gab es noch mehr. Das Fördervolumen des ausgelaufenen Programms schätzt Grois auf rund eine Milliarde Euro pro Jahr. Um die knapperen Mittel möglichst lange im Jahr vergeben zu können, rechnet Grois mit relativ geringen Förderbeträgen.

Für sein Unternehmen sei die Höhe der Förderung weniger wichtig als Planbarkeit, sagt Gerhard Perschy, General Manager Commercial bei Daikin Österreich. "Wir wünschen uns eine Reduktion des Förderdschungels, damit wir auch in den nächsten Jahren einen stabilen Wärmepumpenmarkt haben." Springler appelliert an die Regierung, ein auf Jahre gleichbleibendes System zu schaffen: "Wir können nicht jedes Jahr schnell auf neue Rahmenbedingungen reagieren."

CO2-Belastung und Kosten senken

Dass auch die aufgrund der Netzentgelte gestiegenen Strompreise die Verkaufszahlen 2025 drücken könnten, glaubt Perschy nicht. Wärmepumpen seien eine Investition in eine Zukunftstechnologie, die das Heizen von Innenräumen einfacher und effizienter gestalten könne. Die Technologie leiste dadurch auch einen wertvollen Beitrag zur Dekarbonisierung. "Ein Drittel der Treibhausgasemissionen stammen von Gebäuden. 80 Prozent des Energieverbrauchs entfallen auf die Heizung."

Mit Wärmepumpen könne man Wohnungen heizen und kühlen. Beim Umstieg von fossilen Heizsystemen, etwa Gasheizungen, könne man bestehende Wasserleitungen und Radiatoren auch weiter benutzen, so Karagic. Man könne mit Kosteneinsparungen von 30 bis 40 Prozent rechnen.

Mehr Wärmepumpen als Pelletsheizungen

Neben Wärmepumpen sind beim Umstieg von Öl und Gas auch Pelletsheizungen zunehmend gefragt. Hier gibt es einige große österreichische Hersteller. Bei Neuinstallationen haben Wärmepumpen mit einem Anteil von knapp zwei Drittel die Nase vorn.

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