VW will bis zu 7.000 Stellen streichen

VW will ab 2023 eine Gewinnverbesserung von 5,9 Mrd. Euro jährlich erzielen.
Volkswagen-Chef Herbert Diess treibt Sparkurs weiter voran. Kernmarke VW lieferte im Februar weniger Autos aus.

Der Volkswagen-Konzern will bei seiner Kernmarke VW Pkw in den nächsten fünf Jahren zusätzlich 5.000 bis 7.000 Stellen streichen. Wie das Unternehmen am Mittwoch in Wolfsburg weiter mitteilte, will VW Routineaufgaben automatisieren und unter anderem auch damit ab 2023 eine Gewinnverbesserung von 5,9 Mrd. Euro jährlich erzielen. Stellen sollen beim altersbedingten Ausscheiden von Mitarbeitern nicht neu besetzt werden.

Hintergrund ist, dass VW derzeit viel Geld in moderne IT-Systeme investiert. Das eröffnet Spielraum für das Management, über Stellenstreichungen Kosten zu sparen. Bereits seit einigen Tagen steht ein weiterer Personalabbau bei der Marke VW im Raum. Zudem will Volkswagen die Modellvielfalt reduzieren und Materialkosten senken.

VW lieferte im Februar 2,2 Prozent weniger Autos aus

Zudem lastet die Schwäche des wichtigen chinesischen Automarktes weiter schwer auf der Verkaufsbilanz von Volkswagen. Die Kernmarke VW Pkw lieferte im vergangenen Monat weltweit 398.100 Autos aus und damit 2,2 Prozent weniger als vor einem Jahr, wie das Unternehmen am Mittwoch in Wolfsburg mitteilte.

Vor allem in China sorgte ein weiterer Rückgang für einen Dämpfer. In dem Land verunsichert der Zollstreit mit den USA sowie das schwächere Wirtschaftswachstum die Kunden, die sich mit dem Autokauf zurückhalten. China steht bei der Marke für rund die Hälfte aller verkauften Autos. In Deutschland und Europa legte Volkswagen hingegen leicht zu. Nach den ersten beiden Monaten steht bei VW ein Minus von 2,9 Prozent zu Buche.

VW will bis zu 7.000 Stellen streichen

Vokswagen-Chef Herbert Diess (links), und Frank Witter, Finanzvorstand bei der Jahrespressekonferenz.

Sparkurs wird weiter angetrieben

Mit den bisherigen Sparprogrammen habe VW bereits viel erreicht, sagte der bei der Marke VW für das Tagesgeschäft zuständige Manager Ralf Brandstätter: "Aber wir müssen noch deutlich mehr tun, um die anstehenden Herausforderungen auch in der Zeit nach 2020 zu bewältigen."

Im Herbst 2016 hatte das Unternehmen mit der Arbeitnehmerseite bereits ein großes Sparprogramm verabredet, das bis Ende 2020 läuft. Es sieht den weltweiten Abbau von 30.000 Stellen vor, 23.000 davon in Deutschland. Im Gegenzug sollen 9.000 Arbeitsplätze in Zukunftsbereichen wie der Softwareentwicklung neu entstehen, betriebsbedingte Kündigungen sind bis 2025 ausgeschlossen. Das Programm sollte eine Ergebnisverbesserung von 3,7 Mrd. Euro ab 2020 bringen und die Produktivität der Werke deutlich erhöhen.

VW-Chef Herbert Diess will mit der neuen Sparrunde auch die Investitionen für den Schwenk zu Elektromodellen und Digitalisierung bezahlen. Die Marke VW verfehlte im vergangenen Jahr ihre Renditeziele, vor allem weil die Probleme rund um den neuen Abgas-und Verbrauchstest WLTP viel Geld kosteten. Weil Zulassungen nach dem neuen Prüftest fehlten, konnte lange Zeit nur ein eingeschränktes Modellangebot verkauft werden.

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