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VW produzierte 2017 erstmals mehr als 6 Millionen Autos

VW produzierte 2017 erstmals mehr als 6 Millionen Autos
Trotz Dieselskandal erzielte die VW-Kernmarke einen neuen Rekord, Golf bleibt die Nummer eins.

Die VW-Kernmarke hat 2017 erstmals mehr als sechs Millionen Fahrzeuge hergestellt. Volkswagen führte den Rekord auf "die bisher größte Modelloffensive der Kernmarke" sowie "die international wachsenden Kundenwünsche" zurück, wie der Konzern am Freitag in Wolfsburg mitteilte.

Im Vorjahr waren rund 5,99 Millionen Autos vom Typ Golf, Tiguan, Jetta oder Touareg an 50 Standorten in 14 Ländern produziert worden. Wie viele Fahrzeuge 2017 verkauft wurden, steht aber erst im neuen Jahr fest, wie ein VW-Sprecher sagte. Beliebtestes Modell ist nach wie vor der Golf, von dem 2017 knapp eine Million Autos an Kunden übergeben wurden.

VW-Konzern zieht vor Verfassungsgericht

Im Streit um die Aufklärung der Abgasaffäre ist der VW-Konzern vor das Bundesverfassungsgericht gezogen. VW habe das höchste deutsche Gericht in Karlsruhe angerufen, um zu verhindern, dass ein Sonderprüfer die Affäre untersuche, berichteten die Süddeutsche Zeitung, NDR und WDR am Freitag. Das Verfassungsgericht bestätigte den Eingang einer Beschwerde, wollte sich aber nicht weiter äußern.

Das Oberlandesgericht Celle hatte Mitte November entschieden, dass der Konzern zur Aufklärung der Dieselaffäre einen externen Sonderprüfer einsetzen muss. Von der Deutschen Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz (DSW) vertretene Aktionäre waren vor Gericht gezogen. VW erklärte nun laut SZ auf Anfrage, dass das Unternehmen nach Karlsruhe gegangen sei, um den Sonderprüfer zu verhindern.

Den Recherchen von Süddeutscher Zeitung, NDR und WDR zufolge argumentiert VW, durch die Entscheidung des OLG Celle in seinen Grundrechten verletzt worden zu sein. Der Konzern beantragte demnach, dass der Sonderprüfer keinesfalls tätig werden darf, solange die Beschwerde in Karlsruhe anhängig und noch nicht entschieden ist.

Das OLG spricht den Berichten zufolge in der schriftlichen Begründung seiner Entscheidung von einer "andauernden Intransparenz" von Seiten des VW-Konzerns in der Abgasaffäre. VW habe ausreichend Zeit gehabt, die Öffentlichkeit oder zumindest die Aktionäre in Kenntnis zu setzen, wer was wann über die mutmaßlichen Manipulationen gewusst habe, berichtete die "Süddeutsche Zeitung". Nichts von dem sei geschehen, selbst über den Inhalt des Auftrags an die Anwaltskanzlei Jones Day, die im VW-Auftrag die Vorgänge aufarbeiten soll, habe VW "in keiner Weise" informiert, zitieren die Medien aus der Begründung des OLG Celle.

Der Bundesgeschäftsführer der Deutschen Umwelthilfe, Jürgen Resch, wertet den Gang nach Karlsruhe als Zeichen für den mangelnden Aufklärungswillen bei VW. "Volkswagen nutzt seit über zwei Jahren jede Möglichkeit, um auch die Bundesregierung daran zu hindern, Akten offenzulegen und die Verantwortlichen dingfest zu machen", sagte Resch im Bayerischen Rundfunk. Alles werde von VW als Betriebsgeheimnis bezeichnet, Aufklärung sei mit dem Konzern nicht machbar.

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