Vorsorge: Mehr Sicherheit statt Risiko

Vorsorge: Mehr Sicherheit statt Risiko
Auch klassische Lebensversicherungen sollen als Zukunftsvorsorge angeboten werden können, verlangt VIG-Chef Geyer.

Der Kunde soll selbst entscheiden, wie groß das Risiko bei der Pensionsvorsorge sein darf. Das verlangt der Generaldirektors der Vienna Insurance Group (VIG), Günter Geyer. Er drängt daher auf eine Reform der prämienbegünstigten Zukunftsvorsorge: "Der Staat sollte die Möglichkeit geben, auf etwas Sicheres umzusteigen." Wegen des hohen Aktienanteils ist die Performance dieser Zukunftsvorsorge derzeit bescheiden. Allein bei der VIG wurden bislang 460.000 Verträge mit Zukunftsvorsorge abgeschlossen. Österreichweit sind es fast 1,6 Millionen. Finanzministerin Maria Fekter hat sich am Mittwoch für den Beschluss dringend notwendiger Reformen bei der Zukunftsvorsorge und den Pensionskassen ausgesprochen. Es gibt allerdings derzeit keinen Konsens in der Bundesregierung.

Alternative

Geyer möchte als Alternative eine "klassische Lebensversicherung" sowie eine Pflegeversicherung ab Stufe 3 anbieten. Natürlich mit denselben Steuervorteilen wie bei der prämienbegünstigten Zukunftsvorsorge. Voraussetzung ist allerdings, dass die Pflegeversicherung als Naturalleistung in Anspruch genommen wird und nicht als Ansparmodell für die Enkel. Die Verzinsung bei einer klassischen Lebensversicherung beträgt - inklusive Gewinnbeteiligung - derzeit etwa drei Prozent.

Die Laufzeit der Verträge sollte für ältere Menschen, die kurz vor der Pension stehen, verkürzt werden, verlangt Geyer. Sonst mache der Abschluss von Verträgen für diese Gruppe keinen Sinn. Außerdem müsse es "jeden freistehen, ob er in eine Pensionskasse geht", ist der VIG-Chef auch hier für eine Wahlmöglichkeit. Die Kritik am derzeitigen Modell ist nicht neu. Auch der Verein für Konsumenteninformation verlangt seit Frühjahr eine Änderung der gesetzlichen Rahmenbedingungen.

Gewinnziele

Trotz der Wirtschaftskrise wird die VIG ihre Gewinnziel für 2011 erreichen. Die geplante Steigerung des Vorsteuergewinns (EGT) könne man, so Geyer , „sehr einfach darstellen“. Im Vorjahr hatte das EGT des Konzerns um 15,1 Prozent auf 507,8 Millionen Euro zugelegt. Im ersten Halbjahr waren es 282,3 Millionen Euro (plus 10,4 Prozent). Die Griechenland-Staatsanleihe wird die VIG erneut abschreiben. Bereits im ersten Halbjahr gab es eine Wertminderung um 20 Prozent. Geyer: „Zirka 10 Millionen Euro müssen wir noch wertberichtigen, dann sind wir bei 50 Prozent.“

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