Vorarlberg: Fluglinie InterSky vor Insolvenz

Airline strebt Sanierungsverfahren

Die angeschlagene Vorarlberger Fluglinie InterSky mit Heimatflughafen Friedrichshafen in Baden-Württemberg steht vor der Insolvenz. "Wir streben ein Sanierungsverfahren mit Eigenverwaltung an", sagte Geschäftsführerin Renate Moser am Mittwoch zur APA. Der Verkauf sei aber nicht gänzlich gescheitert, entgegnete sie Medienberichte. Man arbeite mit dem Interessenten weiter an einer Übernahme.

Vorarlberg: Fluglinie InterSky vor Insolvenz
Als Zeithorizont nannte Moser Anfang nächste Woche, es könnte aber auch etwas länger dauern. Die Verhandlungen seien noch am Laufen, das Interesse der Käufer bestehe weiterhin, sagte die InterSky-Chefin. Der Verkauf werde aber nicht in der ursprünglich geplanten Form über die Bühne gehen.

Laut Medienberichten handelt es sich bei dem potenziellen Käufer um die MDA Mitteldeutsche Aviation, die bereits 2014 die Tiroler Air Alps übernommen hat. Nach Angaben von Ende 2014 hat InterSky rund 150 Mitarbeiter.

Rote Zahlen in den Vorjahren

Im Firmenbuch liegt derzeit nur die Bilanz für das Geschäftsjahr 2013 der InterSky Luftfahrt GmbH vor. Der operative Verlust berug damals bereits mehr als sechs Millionen Euro, der Bilanzverlust sogar 10,679 Millionen Euro.

"Das buchmäßig negative Eigenkapital zum Bilanzstichtag beträgt 9,748 Millionen Euro", heißt es im Bilanzanhang 2013. "Die Gesellschafter haben zwischenzeitlich beschlossen, das negative Eigenkapital durch Gewährung eines nachrangigen Darlehens in Höhe von 1,1 Millionen Euro abzufangen." Nachsatz: "Des weiteren wurden diverse Maßnahmen getroffen, um die Erträge nachhaltig zu steigern."

So wurden zu gemietete Fremdflugzeuge abgestoßen, um die Kosten zu reduzieren. "Mit nunmehr fünf Flugzeugen, davon drei der Typen Dash 8-Q300 und zwei des Typs ATR72-600 werden, durch Optimierung des Flugplanes, gleich viele Fluggäste wie im vergangenen Jahr transportiert", heißt es weiter. "Zusätzlich wird die Einnahmequelle der Ad hoc- und Ketten-Charterflüge stetig erweitert." Ziel sei es, die Charterflüge so zu platzieren, dass alle Maschinen optimaler ausgelastet sind. Darüber hinaus wurde von der Geschäftsführung eine positive Fortbestandsprognose erstellt. "Eine Überschuldung im Sinne des Insolvenzrechts liegt daher nicht vor", so das Unternehmen. "Die Geschäftsführung geht von der Fortführung des Unternehmens aus."

Die Dash 8-Q 300 ist Turbopropflugzeug des kanadischen Herstellers Bombardier mit 50 Sitzen. Die ATR 72-600 ist ein Turboprop-Flugzeug des französisch-italienischen Konsortiums Avions de Transport Régional mit 70 Sitzplätzen.

Die InterSky Luftfahrt GmbH gehört laut Firmenkompass folgenden Gesellschaftern:

Brigitte Privatstiftung (Anteil: 22,1062 %),

Intro Aviation GmbH, Deutschland (Anteil: 24,7006 %)

Intro Beteiligungsgesellschaft mbH (Anteil: 25,0998 %),

PEON Beteiligungs GmbH, Deutschland (Anteil: 25,0998 %),

Seewald Christian, (Anteil: 0,9979 %),

Seewald Günter, (Anteil: 0,9979 %),

Seewald Rolf, (Anteil: 0,9979 %)

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