Volkswagen droht 20 Milliarden Euro Strafe

Volkswagen droht 20 Milliarden Euro Strafe
Zivilklage der US-Regierung wegen den Abgasmanipulationen: Je Auto soll VW 34.400 Euro Strafe zahlen.

Das US-Justizministerium bzw. der US-Generalbundesanwalt hat eine 31 Seiten starke Zivilklage gegen die Volkswagen AG, die Audi AG und die Porsche AG sowie gegen deren US-amerikanischen Tochtergesellschaften beim Eastern District Court of Michigan eingebracht. Kernvorwurf ist die Manipulation der Abgaswerte bei fast 600.000 Fahrzeugen. Das US-Justizministerium teilte bereits am Montag in Washington mit, dass es dem Autokonzern die Verletzung des Umweltschutzgesetzes "Clean Air Act" und damit eine Gesundheitsgefährdung durch überhöhte Stickoxidwerte vorwirft. Detail am Rande: Die Möglichkeit eines strafrechtlichen Vorgehens gegen VW werde durch die Zivilklage nicht berührt, so das US-Justizministerium.

Der Gerichtsstand im Bundesstaat Michigan wurde deshalb gewählt, weil die Tochterfirma Volkswagen Group of America (VWoA) in Auburn Hill, Michigan, ihren Sitz hat, und an diesem Standort auch Meetings mit der regionalen Vertretung (Office of Transportation and Air Quality) der US-Umweltbehörde EPA im Zusammenhang mit der Manipulation der Stickoxid-Werte (NOx) abgehalten wurden.

Laut der Klage fordert der US-Generalbundesanwalt im Namen der US-Regierung und des US-Umweltbundesamtes EPA hohe Strafen für Volkswagen. Für jedes betroffene Fahrzeug, das nach dem 13. Jänner 2009 in den Verkehr gebracht wurde, wird eine Strafe in Höhe von 37.500 US-Dollar gefordert, das sind umgerechnet 34.409 Euro. Unterm Strich macht das eine Strafe in Höhe von 20,64 Milliarden Euro. Für jedes Fahrzeug, das vor dem 13. Jänner 2009 zugelassen wurde, werden 32.500 Dollar (29.800 Euro) Strafe gefordert.

Insgesamt umfasst der Schriftsatz vier Klagspunkte, die jeweils zu einer Strafe von 20,64 Milliarden Euro führen könnten - was aber eher unwahrscheinlich ist. Brancheninsider rechen damit, dass sich VW mit den US-Behörden um eine Einigung bemühen wird.

Betroffen sind 499.000 Diesel-Modelle mit 2.0 Liter Hubraum:

Jetta (Baujahre 2009-2015)

Jetta Sportwagen (2009-2014)

Beetle (2013-2015)

Beetle Convertible (2013-2015)

Audi A3 (2010-2015)

Golf (2010-2015)

Golf Sportwagen (2015)

Passat (2012-2015)

Und rund 85.000 Dieselmodelle mit 3.0 Liter Hubraum:

Volkswagen Touareg (2009-2016)

Porsche Cayenne (2013-2016)

Audi A6 Quattro (2014-2016)

Audi A7 Quattro (2014-2016)

Audi A8 (2014 – 2016)

Audi A8L (2014-2016)

Audi Q5 (2014-2016)

Audi Q7 (2009-2015)

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