voestalpine mit massivem Gewinneinbruch

voestalpine AG
Nettoergebnis ging um 64 Prozent auf 115,2 Mio. Euro zurück - Umsatz um zwei Prozent niedriger.

Der Stahl- und Technologiekonzern voestalpine hat im ersten Halbjahr des Geschäftsjahres 2019/20 einen herben Gewinnrückgang verzeichnet. Das Ergebnis nach Steuern brach von 319,9 auf 115,2 Mio. Euro ein - ein Minus von 64 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum, wie das Unternehmen Mittwochfrüh bekanntgab. Der Umsatz sank um nur 2 Prozent auf 6,54 Mrd. Euro.

Das Ergebnis je Aktie (EPS) verschlechterte sich von 1,69 auf 0,54 Euro um 68 Prozent. Vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen sank der Gewinn (EBITDA) um 22,6 Prozent auf 665,5 Mio. Euro.

Bisherige Prognosen gingen von "stabilem" Ergebnis aus

Das Gewinnziel auf Basis EBITDA für das gesamte Geschäftsjahr 2019/20 (per Ende März) wurde nun von 1,6 auf 1,3 Mrd. Euro zusammengestutzt. In den bisherigen Prognosen war das Management von einem "stabilen" Ergebnis auf Vorjahresniveau ausgegangen.

Die voestalpine erklärt das schlechte Halbjahresergebnis mit einer "deutlichen Eintrübung des wirtschaftlichen Umfeldes". Insbesondere in Europa, wo die voestalpine rund zwei Drittel ihres Umsatzes generiere, seien die exportorientierte Industrie "infolge zunehmender globaler Handelsbeschränkungen" geschwächt und die Nachfrage aus der Automobilindustrie verringert. Die voestalpine machte zuletzt rund ein Drittel ihres Umsatzes und ihres Ertrages im Automotive-Bereich.

Trotz der starken Rückgänge in der Autoindustrie setzen die Linzer dennoch auf diesen Bereich. Denn sollten die mit Treibstoff betriebenen Fahrzeuge weniger und die E-Autos mehr werden, glaubt man durch neue Produkte für die E-Technologie mitunter sogar noch mehr Geschäft zu machen.

Derzeit nimmt der Konzern sämtliche Geschäftsbereiche unter die Lupe und prüft die weitere strategische Ausrichtung. Werksschließungen oder Marktaus- oder -eintritte im größeren Stil soll es aber nicht geben.

Wunsch an Regierung

Sollte es tatsächlich zu einer türkis-grünen Koalition kommen, ist der Wunsch der Voestalpine klar: "Wir brauchen ausreichend grünen Strom zu wettbewerbsfähigen Preisen und stärkere Netze", sagt voestalpine-Vorstandsvorsitzender Herbert Eibensteiner. Derzeit sei beides nicht vorhanden. Dies sei jedoch eine Voraussetzung, um die Dekarbonisierungsziele bis 2030 zu erreichen.

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