voestalpine will 900 Millionen Euro einsparen

voestalpine will 900 Millionen Euro einsparen
Der größte Brocken kommt auf die Division Stahl zu. Kein Personalabbau geplant.

Das Sparpaket der voestalpine ist schwerer als erwartet: Bis Ende 2016 will der Stahl- und Technologiekonzern die Kosten um insgesamt 900 Millionen Euro senken. Das sei – so voestalpine-Chef Wolfgang Eder – angesichts steigender Rohstoffkosten, sinkender Stahlpreise und zunehmendem Marktdruck wegen Überkapazitäten nötig, um das derzeitige Ergebnis abzusichern. Das Betriebsergebnis (Ebit) soll sich dadurch, hofft Eder, in Summe "um 200 bis 250 Millionen Euro" verbessern. Auf jeden Fall soll die Kostensenkung die Investitionen und auch Firmenkäufe in den nächsten Jahren absichern. Eder: "Wir haben bis 2020 jährlich ein Volumen von einer Milliarde Euro für Investitionen und Akquisitionen geplant, die wollen wir uns dauerhaft leisten können."

Der Löwenanteil des "Effizienzsteigerungs- und Kostenoptimierungsprogramms" entfällt mit 40 bis 45 Prozent einmal mehr auf die größte Division, die Stahlsparte. Diese hatte bereits die Hauptlast des zwischen 2009 und 2012 umgesetzten Einsparungsprogramms von 600 Millionen getragen. 55 bis 60 Prozent der Einsparungen müssen die Verarbeitungsbereiche und der Edelstahlsektor tragen.
Auf den Stahlstandort Linz mit rund 10.800 Mitarbeitern kommt eine komplette Neuorganisation zu. "Es wird massive Veränderungen geben", kündigte Eder bei der Präsentation des Sparprogramms am Dienstag an. Details wollte er allerdings nicht nennen.

Kein Personalabbau

Gespart wird in fast allen Bereichen, ein Viertel der 900 Millionen soll durch Effizienzsteigerungen und geringere Rohstoffkosten hereinkommen. Ebenfalls 25 Prozent will der Konzern durch die Neuordnung und Straffung der Organisation einsparen. Keine Rolle spielt der Personalabbau. Eder: "Aus dem Programm heraus wird es keinen Personalabbau geben." Die Mitarbeiter sollen mit Prämien – "ein niedriger einstelliger Prozentsatz des Betriebsergebnisses" (Eder) – für die Umsetzung der Pläne motiviert werden. Weltweit beschäftigt der Konzern mit rund 12 Milliarden Euro Umsatz gut 47.000 Mitarbeiter, davon rund 21.000 in Österreich.

Von den etwa 500 Standorten weltweit soll "eine zweistellige Ziffer" wegfallen, allerdings nur im Vertriebsbereich. Bei den rund 150 Produktionsbetrieben soll es laut Eder keine Schließungen geben. Bei der Instandhaltung und im Anlagenmanagement will der Konzern rund zehn Prozent, in der Logistik 15 Prozent einsparen.

Die Aktionäre goutierten das Sparpaket: Der Kurs der Aktie stieg um mehr als sechs Prozent.

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