voestalpine-Chef Wolfgang Eder warnt vor Strafzöllen

voestalpine-Chef Wolfgang Eder warnt vor Strafzöllen
Wolfgang Eder sieht die Automobilbranche ab dem Herbst vor großen Herausforderungen.

Der Chef des Stahlkonzerns voestalpine, Wolfgang Eder, zeichnet angesichts der drohenden US-Zölle auf Autoimporte aus der EU ein düsteres Bild für die Automobilindustrie. „Strafzölle von – im schlimmsten Fall – 25 Prozent wären de facto nicht verkraftbar“, sagte Eder gestern Abend vor Journalisten. Aber auch zehn Prozent Zoll wären ein schwerer Rückschlag für die Branche, so Eder.

Autoindustrie ist wichtiger voestalpine-Kunde

Der Manager sieht die Automobilbranche vor großen Herausforderungen stehen. „Es ist nicht auszuschließen, dass es zu einer Verlangsamung der Autokonjunktur kommt“, sagte Eder. Für die voestalpine zählt die Automobilbranche zu den wichtigsten Kunden. Das Unternehmen beliefert die deutschen Autohersteller unter anderem mit Blechen und Karosserieteilen.

Bessere Zeiten für die voestalpine

Für die voestalpine selbst sieht Eder grundsätzlich wieder bessere Zeiten kommen. „Ich gehe davon aus, dass die Probleme mit Geschäftsjahresende weitgehend abgehakt sind“, sagte er. Der Konzern hatte seine Anleger zuletzt mit zwei Gewinnwarnungen innerhalb weniger Monate verschreckt.

Gründe für die Gewinnwarnungen

Die Gründe dafür waren vielfältig. Zuletzt drückten vor allem höhere Anlaufkosten beim Ausbau eines US-Werks für Autokomponenten sowie Rückstellungen für eine mögliche Kartellstrafe auf die Gewinne. Die voestalpine steht, wie auch ThyssenKrupp, im Verdacht, illegale Preisabsprachen in Zusammenhang mit der Produktion von Grobblech gemacht zu haben.

In den ersten drei Quartalen des laufenden Geschäftsjahres (bis 31. März) erzielte der Konzern zehn Milliarden Euro Umsatz und ein EBITDA von 1,1 Milliarden.

Keine Auswirkungen wegen Boeing 737 Max 

Österreichs größter Technologiekonzern stellt übrigens auch Teile des umstrittenen Flugzeugtyps Boeing 737 her. Eder  glaubt jedoch nicht, dass sich der Absturz der Boeing 737 Max 8 auf sein Geschäft abfärbt. „Wir erwarten keine dramatischen Auswirkungen durch die Boeing-Unfall“.

voestalpine stelle zwar Teile für Boeings 737 Max her, allerdings in weit geringerem Maße als für andere Flugzeugtypen der US-Herstellers, so Eder. Die voestalpine lässt daher trotz des Flugzeugunglücks, das die Aktie von Boeing in den Keller geschickt hat, das Umsatzziel von einer halben Milliarden Euro in der Luftfahrtsparte unverändert.

Boeing ist der nach Airbus der größte Kunde der Voestalpine im Luftfahrtbereich. Laut Eder machen die Österreicher mit dem amerikanischen Flugzeughersteller rund 30 Prozent ihres Umsatzes im gesamten Luftfahrtbereich.

 

 

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