Voest verkauft Tochter in Deutschland und muss 410 Millionen abschreiben

Elektrostahlerzeugung der voestalpine in Linz
Das operative Ergebnis soll durch zwei Restrukturierungsschritte auf 1,6 Milliarden Euro sinken. Im Jahr davor betrug es noch 2,5 Milliarden

Die Linzer Voestalpine, ein Konzern mit rund 500 Gesellschaften in mehr als 50 Ländern auf 5 Kontinenten, muss in Deutschland zwei Bereiche umbauen.

Verkauft wird die Tochtergesellschaft Buderus Edelstahl. Man will sich künftig auf das höchste Qualitätssegment bei Hochleistungswerkstoffen zu konzentrieren.

"Aus diesem Verkauf und außerplanmäßigen Abschreibungen in der High Performance Metals Division ergeben sich negative Einmaleffekte im Ergebnis (EBIT) in Höhe von etwa 340 Mio. EUR. Davon werden ca. 90 Mio. EUR auch im EBITDA wirksam. Die damit einhergehende Optimierung des Produktportfolios stärkt die Position der High Performance Metals Division im globalen Wettbewerb nachhaltig", heißt es in einer Aussendung.

Buderus ist ein Unternehmen aus Hessen mit 1.000 Mitarbeitern und einem Umsatz von zuletzt 475 Millionen Euro.

Zusätzlich kommt es zu Veränderungen im Bereich Automotive Components. Dort besteht eine Unterauslastung der Autozulieferindustrie. Das Voest-Management reagierte bereits mit einer Konsolidierung des Produktionsnetzwerkes, unter anderem mit dem Verkauf des Produktionsstandortes in Nagold, Deutschland.

Vor diesem Hintergrund reorganisiert die Metal Forming Division nun ihren Automobilzulieferbereich in Deutschland und hat ihre Planannahmen entsprechend angepasst. Daraus ergeben sich einmalige Abschreibungen in Höhe von etwa 70 Mio. EUR.
 

Beide Effekte zusammen bedeuten für den voestalpine-Konzern einen negativen Einmaleffekt auf das EBITDA in Höhe von ca. 90 Mio. EUR und auf das EBIT in Höhe von ca. 410 Mio. EUR. Daraus resultiert eine Anpassung der Erwartung des operativen Ergebnisses (EBITDA) für das Geschäftsjahr 2023/24 von in etwa 1,7 Mrd. EUR auf nun in etwa 1,6 Mrd. EUR. 

Zum Vergleich: Im vorangegangenen Geschäftsjahr 2022/’23 betrug das operative Ergebnis noch 2,5 Milliarden Euro.

Mehrfach betonte der Konzern, dass die Anpassungen ein „wesentlicher Schritt“ zur Umsetzung der Strategie seien, die Stahlherstellung auf das höchste Qualitätssegment zu fokussieren und im Verarbeitungsbereich weiter global zu wachsen.

An der Börse wurden die Nachrichten schlecht, aber nicht katastrophal aufgenommen. Die Aktie der voestalpine gab am Donnerstag rund ein Prozent auf 25,4 Euro nach.

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